1. Mannschaft

3. Spieltag am 04.12.2016 gegen Weidhausen I

Es würde eine lange Reise werden. Das wussten wahrscheinlich alle acht Spieler der ersten Mannschaft als sie am Samstag Abend zu Bett gingen. Manch einer von ihnen erwachte auch schon wieder zwischen 4 und 5 Uhr in der Früh. Geplante Abfahrt 6:15 Uhr. Natürlich wurde es 6:25 Uhr. Michael St., Toni und Jonathan schlängelten sich gerade durch die Wirrungen der Schimborner Baustelle, als sich Tonis Handy zu Wort meldete. Oh je, was hatte das zu bedeuten? Nichts gutes wahrscheinlich. Michael P. war dran und teilte uns mit, dass Claus erkrankt im Bett lag und nicht spielen konnte. Dabei waren wir schon auf dem Weg nach Bad Kissingen… Woher bekamen wir also am Sonntag Morgen um 6:30 Uhr einen achten Mann? Wahrscheinlich gar nicht. Ein Versuch war es trotzdem wert. Aber entweder hatte der Betroffene einen festen Schlaf oder er weigerte sich, in weiser Voraussicht, das warme Bett zu verlassen und abzuheben. Also blieben wir zu dritt im Auto sitzen und fuhren weiter durch vom Frost erstarrte Landschaften. Langsam ging die Sonne auf.

9:15 Uhr: Ankunft in Weidhausen. Hier war es noch kälter. Eigentlich erhofften wir uns eine warme Stube und einen brühheißen Kaffee. Daraus wurde leider nichts. Alle Bäckereien und Gaststätten waren entweder noch geschlossen oder schon seit Jahren geschlossen. Wir fanden schließlich Zuflucht in der örtlichen Raiffeisenbank und erkundigten uns über eine professionelle Zahnreinigung, die ein erfolgreicher Geschäftsabschloss bei dieser Bank automatisch mit sich brachte.

Um kurz vor zehn begaben wir uns erneut in die eisige Kälte und machten den Spielort ausfindig. Dort gab es endlich den ersehnten Kaffee, aber leider auch die erste Partieentscheidung zu unseren Ungunsten. Kevin verlor aus der Eröffnung heraus. Da wir ja sowieso nur zu siebt waren, also 0 – 2 Rückstand. An Brett 1 erreichte Michael P. gegen die Aljechin Verteidigung schnell gutes Spiel und spätestens nach 16. …,g5? deutlichen strukturellen Vorteil. Brett zwei war unbesetzt. Auch an Brett drei spielte Jonathans Gegner …,h6 und …,g5. Allerdings war es hier etwas stärker als beim Nachbarbrett. So sah Jonathan sich etwas bedrängt, er tauschte die Schwerfiguren und schaffte ein halbwegs glückliches Remis, das er zunächst sogar ausschlug.

Markus gewann nach einer Gründfeld-Indischen Eröffnung einen Bauern und erhielt einen freien b-Bauern. Marius erreichte am Damenflügel schnell großen Raumvorteil und einigen positionellen Druck.
Michael St. spielte die Königsindische Verteidigung und erreichte Vorteil, verlor seinen Bauern auf e3 aber leider wieder. Toni gewann am schnellsten, allerdings hätte auch hier der Gegner mit einem Figurenopfer für drei Bauern gegenhalten können.

Noch lebt der Bauer e3.

Bald fällt der weiße a-Bauer.

Während sich Toni und Kevin auf die Suche nach einer mittäglichen Einkehrmöglichkeit machten, kämpften Michael P, Markus, Marius und Michael St. noch weiter. Aber nicht nur auf den Brettern, sondern auch außerhalb, sozusagen im echten Leben, kam es zu erstaunlichen Begebenheiten. Toni und Kevin wurden auf der Suche nach einer Einkehrmöglichkeit bald fündig. Als Toni aber seinen Standard-Getränk, einen „sauer gespritzten (Äppelwoi)“ bestellte, schaute ihn der Kellner nur „an wie ein Auto“. Auch auf die hochdeutsche Nachfrage nach einem „Apfelwein“ schüttelte der junge Mann nur verständnislos den Kopf. Andere Länder, andere Sitten. Oder wie auch immer.

Zurück zum Partiegeschehen. Michael P. gelang es alsbald die schwarze Verteidigung zu brechen und 26. Txe6 beendete die Partie sofort. Marius gewann nach einem taktischen Übersehen des Gegners (25. …, Ta8??) sehr elegant, denn der Turm war taktisch gar nicht gedeckt. Damit stand es mittlerweile 3.5 – 2.5 für uns. Ein 4 – 4 war quasi sicher. Markus und Michael durften nur nicht beide verlieren. Tatsächlich gewann Markus relativ leicht dank seines b-Bauerns. Auch Michael Stadtmüller stand sicher nicht schlechter, verlor aber im Endspiel den Faden und der weiße a-Bauer wurde ihm zum Verhängnis.

Dem b-Bauer ist der Weg geebnet.

Damit stand es am Ende 4.5 – 3.5 für uns. Trotz des frühen Rückstands hatten wir uns erfolgreich zurückgekämpft. „2 Punkte zum 2. Advent“ wie der abwesende Florian Grünewald es ausdrückte. Am Auto angekommen erwartete uns allerdings noch eine Überraschung. Nein, die Scheiben waren nicht vereist und die Motoren sprangen auch an, allerdings nützte das in dieser Situation recht wenig:

Hier versagt jeder Ausparkkünstler.

 

Irgendendwann kamen wir dann doch wieder alle zu Hause an…

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