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Lokalmatador wird Mömbriser Schnellschachmeister

Michael Pfarr vom Schachclub Mömbris bleibt ungeschlagen und trägt nun für ein Jahr den Titel des Mömbriser Stadtmeisters.

Punkt 11.00 Uhr begrüßte Jonathan Simon – 1. Vorsitzender des Schachclub Mömbris – am vergangenen Samstag die 16 Teilnehmer an den ersten offenen Schnellschachmeisterschaften im Rappacher Dorfhaus. Neben 9 Spielern vom SC 1928 Mömbris lockte das Turnier auch Teilnehmer aus den benachbarten Schachvereinen in Alzenau, Dettingen und Obertshausen an. Als vermeintlich stärkster Spieler im Starterfeld ging Michael Pfarr mit 2005 DWZ-Punkten ins Rennen. Doch mit 4 Spielern im 1900er-Bereich und einigen weiteren mit hoher 1800er-DWZ war das Feld insgesamt stark besetzt und versprach spannende Wettkämpfe. Die DWZ ist ein Maß für die Spielstärke eines Schachspielers. Je höher die DWZ, desto stärker der Spieler. Zur Einordnung: Großmeister Vincent Keymer – derzeit bester deutscher Schachspieler – wird aktuell mit einer DWZ von 2727 geführt.

15 Minuten Bedenkzeit je Spieler

Gespielt wurden die Mömbriser Schnellschachmeisterschaft im Modus 15 Minuten Bedenkzeit je Spieler plus 5 Sekunden Inkrement. Das bedeutet, dass die Spieler zu ihrer festen Bedenkzeit noch eine Zeitgutschrift von 5 Sekunden pro Zug erhalten. Wie sich im Turnierverlauf zeigte, geriet dennoch so manche Partie in Zeitnot. Spielverlust infolge katastrophaler Fehler oder Zeitüberschreitung sind die Stressfaktoren, mit denen alle Spieler im Partieverlauf zu kämpfen haben.

Höchste Konzentration an den Spitzenbrettern (Brett 1: Kemmerer, Toni – Pfarr, Michael; Brett 2: Susallek, Markus – Friesen, Arthur).

Spitzengruppe früh formiert

Bereits nach 3 Partien zeichnete sich eine Spitzengruppe ab, die den Sieg wohl unter sich ausmachen würde. Michal Pfarr gewann als einziger alle seine Partien. Günther Baumgartl aus Obertshausen, Florian Voellinger aus Dettingen und mit Markus Susallek und Ulrich Fischer zwei weitere Lokalmatadoren lagen zur Halbzeit jedoch noch in Schlagdistanz. Nachdem Florian Voellinger nach der Mittagspause schon früh Michael Pfarr unterlag und sich Markus Susallek dem starken Günther Baumgartl geschlagen geben musste, kam es im vorletzten Match zum Spitzenduell zwischen Pfarr und Baumgartl. Ein erstes Remisangebot in früher Phase der Partie lehnte Michael Pfarr ab. Allerdings konnte er sich im weiteren Verlauf keine echten Vorteile erarbeiten, so dass er später selbst das Remis anbot. Da auch die Uhr der Beiden zu etwa gleichen Teilen abgelaufen war schlug der Obertshausener ein.

Spannung liegt in der Luft.

Ungeschlagen und großzügig

Da Michael Pfarr auch in der siebten und letzten Partie des Tages gewann ging er mit 6,5 Punkten als einziger ungeschlagener Spieler aus dem Turnier. Auch Günther Baumgartl behielt in seinem letzten Match die Oberhand und gewann den zweiten Platz. Das gute Ergebnis der Spieler vom SC Mömbris rundete Ulrich Fischer als Drittplatzierter ab. Dass es bei den Stadtmeisterschaften trotz hartem Kampf nicht um die Preise, sondern um die Ehre ging, stellte Michael Pfarr im Anschluss unter Beweis. Als die Siegerfotos gemacht waren spendete er sein Preisgeld in aller Stille dem Verein. Nicht nur aufgrund seiner Spielstärke ist der Mömbriser damit ohne Zweifel ein würdiger Titelträger.

 

Voll konzentriert im Kampf um den Titel: die 16 Teilnehmer an den 1. Mömbriser Schnellschachmeisterschaften.

 

Glückliche Veranstalter und Gewinner: Jonathan Simon (1. Vorsitzender SC Mömbris), Ulrich Fischer (Platz 3), Michael Pfarr (Sieger), Günther Baumgartl (2. Platz) und Manuel Simon (Spielleiter SC Mömbris).

Anbei noch ein paar Schmanker’l vom Brett:

Pfarr, Michael – Friesen, Arthur

Michael demonstriert seine positionelle Überlegen und ist auf dem Weg zum vollen Punkt in Runde Nr. 7.

Baumgartl, Günther – Kemmerer, Toni

Nach Dh6 gab Toni vielleicht etwas zu früh auf, denn nach …Kf7 gewinnt nur Sxc7 (und nicht das analysierte Sg5, Ke8, was nach Sxh7 nur unklar ist). Auf …Dc5+ folgt dann Lb4 und der Springer ist natürlich tabu.

Susallek, Markus – Pfarr, Michael

In Runde Nr. 5 trafen die Mömbriser Spitzenspieler Susallek und Pfarr aufeinander. Die Stellung ist laut Engine etwa im dynamischen Gleichgewicht, hier war Weiß am Zug. Am Ende konnte Michael den vollen Punkt einfahren.

Text: Peter Koch

Bilder: Peter Koch und Jonathan Simon

Diagramme und Analysen: Jonathan Simon

Alle Tabellen und Ergebnisse: Schnellschachmeisterschaft 2023

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