Wir wünschen allen Schachfreunden ein frohes Osterfest! Am Ostermontag ist es schon soweit. Die erste von neun Runden spannenden Schachs steht an. Mömbris wird wahrscheinlich mit ca. 9 Teilnehmern in Obernau vertreten sein. Das sind – zumindest laut Voranmeldung – genau so viele Teilnehemer wie von den beiden Ausrichtern Obernau und Schweinheim zusammen.
In diesem siebten Teil wollen wir uns nun nochmal mit Turmendspielen beschäftigen und wir beginnen auch hier mit ein bisschen Theorie. Aber keine Angst. Ganz so kompliziert wie in dem Vorschaubild angedeutet wird es nicht.
Die Theorie: Die Regel der 6.
Diese Regel findet Anwendung in einem Turmendspiel, wenn die stärkere Seite genau einen Mehrbauern bestitzt. Wir können sie wie folgt formulieren:
Mit einem zentralen Bauern (c, d, e oder f) auf der 4. Reihe und einem 2 Linien weit abgeschnittenen König ist die Stellung gewonnen (daher der Name: 4. Reihe + 2 Linien = 6).
Die Regel der 6 wird in der folgenden Beispielstellung demonstriert:
Weiß gewinnt nach der Regel der 6.
Weiß gewinnt unter Anwendung der kombinierten Methode (der König geht vor den Bauern bis auf das Feld a6) und dem horizontalen Abschneiden des Königs (Varianten siehe unten – Regel der 6 mit Läuferbauern).
Übrigens gilt diese Regel nur für die zentralen Bauern. Verschieben wir alle Figuren eine Position nach links, so wäre die Stellung remis (denn der König kann das nicht mehr zwei Felder diagonal vor den Bauern laufen, siehe Regel der 6 mit Springerbauern).
Die Praxis
Wir gehen nun einmal mehr gaaanz weit zurück in die Vergangenheit, nämlich zur Unterfränkischen Einzelmeisterschaft des Jahres 2003, welche damals tatsächlich (bisher letztmalig) bei uns in Mömbris stattfand.
Claus Behl spielte in der dritten Runde gegen Dieter Krenz von Prichsenstadt (heuer werden beide Spieler wieder mit von der Partie sein). Claus erreichte nach 58 Zügen ein für ihn sehr vorteilhaftes Turmendspiel und die folgende Stellung:
Behl, C. – Krenz, D.
Stellung nach 58 Zügen. Weiß am Zuge.
Claus besitzt offenbar einen Mehrbauern, einen aktiven König, einen aktiven Turm und einen gefährlichen Freibauern auf der h-Linie. Klar gewonnen hätte 59. Tf7+ und nach 59. …, Kh8 60. Kxf5 und nach 60. …, Txg3 einfach 61. e4 und Schwarz kann den Bauern nicht rechtzeitig aufhalten. Wahrscheinlich hatte Claus Angst vor dem freien a-Bauern und spielte deshalb 59. Txa6??, was nach 59. …, Txg3 60. Kf4, Th3 zu einer ausgeglichenen Stellung führte.
Es folgten einige Züge, Claus gewann noch den f5-Bauern und nach wiederrum 66 Zügen erreichten die Kontrahenten die im folgenden Diagramm abgebildete Stellung.
Behl, C. – Krenz, D.
Stellung nach 66 Zügen mit Schwarz am Zuge.
Es liegt zugegebenermaßen nahe sich einfach den Bauern auf h6 zu schnappen (wenn, dann mit dem Turm) und auf Remis zu hoffen. Allerdings nicht, wenn man die Regel der 6 kennt. Dieter Krenz kannte diese Regel offenbar nicht und spielte tatsächlich 66. …, Txh6? und verlor nach 67. Tg5! schnell. Der schwarze König ist jetzt zwei Reihen abgeschnitten, der Bauer ist ein zentraler und damit gilt die Regel der 6. Das Ausschlussverfahren bringt einen auf den Zug 66. …, Th4+! und tatsächlich hält dieser remis, wie die Varianten zeigen.
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