1. Spieltag am 11.10.2015 gegen Klingenberg I
Natürlich war uns von vornherein klar, dass wir gegen den Oberliga-Absteiger nicht gerade als Favorit dastehen würden. Trotzdem gaben wir unser Bestes! Das Ergebnis kann sich ja auch noch sehen lassen, aber alles der Reihe nach:
An Brett 1 beging Michael mit 8. …, b5?? in einem Taimanov Sizilianer schon sehr früh den entscheidenden Fehler. Englert verwerte den Vorteil gekonnt zum Sieg. Auch Claus kam an Brett drei mit den schwarzen Steinen gegen den Sämisch Aufbau im Königsinder nicht optimal aus der Eröffnung. Nach der Öffnung der g-Linie und dem Verlust einer Figur blieb ihm nur noch die Aufgabe. Marius remisierte sehr schnell (zu schnell?!) mit den weißen Steinen. Auch Toni einigte sich schon im 28. Zug, nach ungewöhnlicher Eröffnung, auf die Punkteteilung. Währenddessen gelang es unserem neuen alten Spieler Florian an Brett zwei einen Bauern zu gewinnen. Es entstand ein Turmendspiel mit Mehrbauer, das Schwarz bei genauem Spiel vielleicht noch hätte halten können. Nach 30. …, Kg6? war das allerdings nicht mehr der Fall und Florian gewann souverän. Auch der Schreiber dieser Zeilen sah sich mit der Königsindischen Eröffnung konfrontiert. Da alle Welt zur Zeit 6. h3 zu spielen scheint, dachte er sich, dass könne wohl kaum komplett schlecht sein, und wählte eben jenen Bauernzug. Schnell erreichte er gefahrloses Spiel auf beiden Flügeln und eine strategisch gewonnene Stellung. An der Umsetzung haperte es allerdings etwas. Das Figurenopfer im 40. Zug war zwar noch richtig, doch setze er schon zwei Züge später mit 42. Tb3? fort, statt mit 42. a7 in ein Endspiel mit Mehrqualität abzuwickeln. Da die Zeiten leider vorbei sind, in denen die Spieler für das Ende nochmals eine Stunde Zeit bekommen, befanden sich beide Spieler um den 50. Zug herum schon wieder in Zeitnot. Das folgende „Nervenduell“ konnte Jonathan schließlich für sich entscheiden. Markus spielte heute einen sehr scharfen Drachenähnlichen Angriff. Das Qualitätsopfer im 18. Zug erwies sich dann doch leider als ein bisschen zu viel des Guten, was einen entscheidenen Materialvorteil des Gegners nach sich zog. Michael Stadtmüller dachte in einer ausgeglichen Stellung mit 23. …, f6?! aktiv werden zu müssen. Das erwies sich jedoch als Trugschluss. Er landete in einem verlorenen Endspiel und musste sich im 41. Zug geschlagen geben. Insgesamt eben 5 – 3 für die Gäste aus Klingenberg.
Text: Jonathan Simon