Willkommen auf der neuen Homepage des SC 1928 Mömbris!
1. Spieltag vom 24.09.2017 gegen Obernau
Michael Pfarr wählte an Brett 1 die italienische Eröffnung. Bald sah sich jedoch die auf d3 platzierte Dame unangenehmen Springerangriffen (8. ...Sb4) ausgesetzt. Danach gelang es Schwarz auszugleichen, wenn nicht gar schon in Vorteil zu kommen. Michael, der zu Beginn der Partie noch scherzte, "die 10 Minuten mehr nicht zu brauchen", fand sich nach ca. 30 Zügen in starker Zeitnot wieder, die ihm zwei Bauern abverlangte. Danach gewann Schwarz leicht.
Claus sah sich an Brett 2 mit einer etwas ungewöhnlichen Eröffnung konfrontiert (1. e4, c5 2. Sf3, e6 3. b3!?), konnte allerdings ausgleichen und dem Gegner gingen relativ bald die Gewinnideen aus. Remis.
Jonathan wählte einmal mehr ein Doppelfianchetto-System und es entstand eine ziemlich geschlossene Stellung mit Raumvorteil für Jonathan. Er brachte sogar das Kunststück fertig den ersten Bauerntausch bis zum 33. Zug hinauszuschieben (ich frage mich wo der Rekord liegt?! Laut Wikipedia gibt es aber eine Partie, welche nach 70 Zügen nach der 50-Züge-Regel remis endete. In dieser Partie wurde keine einzige Figur geschlagen und seit dem 20. Zug kein Bauern mehr gezogen). Danach kam es natürlich in der Zeitnotphase zu taktischen Abwicklungen. Dennoch sah Jonathan das starke 35. Sxb7! setzte dann aber nicht optimal fort und der Gegner hätte mit 39. ...Dxa4 einen Bauern gewinnen können. Nach der Zeitnot entstand das schon auf der Startseite beschriebene Endspiel mit Turm + Dame gegen Turm + Dame.
An Brett 4 wählte Markus einen Paulsen Sizilianer und kam schon bald zu einer starken Initiative am Königsflüge, welche in dem Gewinn eines Bauern mündete. Der freie h-Bauer erwies sich schließlich als Partieentscheidend.
Marius gewann denkbar leicht gegen eine Benoni Eröffnung, patzte aber im 16. Zug, wodurch seine Gegnerin den starken Zentrumbauer d5 mit Ausgleich hätte erobern können. Stattdessen kam der Gegenfehler 16. ...La8?? was einfach den Bauern a6 einstellte.
Die Partie Thomas Becker - Toni Kemmerer endete schon nach 12 Zügen remis.
Kevin verpasste im 12 Zug leider den Figurengewinn und erreichte danach eine ausgeglichene Stellung, er gewann dann eine Qualität und erreichte eine sehr gute Stellung bis zum Fehler 26. Tb5?, was ein starkes Eindringen des schwarzen Rosses via f5 auf e3 erlaubte, wodurch er die Qualität wieder verlor und in ein Bauernendspiel mit Minusbauer abwickeln musste. Dieses war leider elementar verloren.
Am letzten Brett setzte der Gegner von Thomas Schnetter zu einem spannenden Doppelopfer (Lxh7, Lxg7) an, welches ihm Dauerschach sicherte.
9. Spieltag vom 30.04.2017 gegen Klingenberg
Anbei findet ihr alle Partien vom 9. Spieltag gegen Klingenberg sowie einige Impressionen von der "Abstiegsfeier".
Es würde eine lange Reise werden. Das wussten wahrscheinlich alle acht Spieler der ersten Mannschaft als sie am Samstag Abend zu Bett gingen. Manch einer von ihnen erwachte auch schon wieder zwischen 4 und 5 Uhr in der Früh. Geplante Abfahrt 6:15 Uhr. Natürlich wurde es 6:25 Uhr. Michael St., Toni und Jonathan schlängelten sich gerade durch die Wirrungen der Schimborner Baustelle, als sich Tonis Handy zu Wort meldete. Oh je, was hatte das zu bedeuten? Nichts gutes wahrscheinlich. Michael P. war dran und teilte uns mit, dass Claus erkrankt im Bett lag und nicht spielen konnte. Dabei waren wir schon auf dem Weg nach Bad Kissingen... Woher bekamen wir also am Sonntag Morgen um 6:30 Uhr einen achten Mann? Wahrscheinlich gar nicht. Ein Versuch war es trotzdem wert. Aber entweder hatte der Betroffene einen festen Schlaf oder er weigerte sich, in weiser Voraussicht, das warme Bett zu verlassen und abzuheben. Also blieben wir zu dritt im Auto sitzen und fuhren weiter durch vom Frost erstarrte Landschaften. Langsam ging die Sonne auf.
9:15 Uhr: Ankunft in Weidhausen. Hier war es noch kälter. Eigentlich erhofften wir uns eine warme Stube und einen brühheißen Kaffee. Daraus wurde leider nichts. Alle Bäckereien und Gaststätten waren entweder noch geschlossen oder schon seit Jahren geschlossen. Wir fanden schließlich Zuflucht in der örtlichen Raiffeisenbank und erkundigten uns über eine professionelle Zahnreinigung, die ein erfolgreicher Geschäftsabschloss bei dieser Bank automatisch mit sich brachte.
Um kurz vor zehn begaben wir uns erneut in die eisige Kälte und machten den Spielort ausfindig. Dort gab es endlich den ersehnten Kaffee, aber leider auch die erste Partieentscheidung zu unseren Ungunsten. Kevin verlor aus der Eröffnung heraus. Da wir ja sowieso nur zu siebt waren, also 0 - 2 Rückstand. An Brett 1 erreichte Michael P. gegen die Aljechin Verteidigung schnell gutes Spiel und spätestens nach 16. ...,g5? deutlichen strukturellen Vorteil. Brett zwei war unbesetzt. Auch an Brett drei spielte Jonathans Gegner ...,h6 und ...,g5. Allerdings war es hier etwas stärker als beim Nachbarbrett. So sah Jonathan sich etwas bedrängt, er tauschte die Schwerfiguren und schaffte ein halbwegs glückliches Remis, das er zunächst sogar ausschlug.
Markus gewann nach einer Gründfeld-Indischen Eröffnung einen Bauern und erhielt einen freien b-Bauern. Marius erreichte am Damenflügel schnell großen Raumvorteil und einigen positionellen Druck.
Michael St. spielte die Königsindische Verteidigung und erreichte Vorteil, verlor seinen Bauern auf e3 aber leider wieder. Toni gewann am schnellsten, allerdings hätte auch hier der Gegner mit einem Figurenopfer für drei Bauern gegenhalten können.
Während sich Toni und Kevin auf die Suche nach einer mittäglichen Einkehrmöglichkeit machten, kämpften Michael P, Markus, Marius und Michael St. noch weiter. Aber nicht nur auf den Brettern, sondern auch außerhalb, sozusagen im echten Leben, kam es zu erstaunlichen Begebenheiten. Toni und Kevin wurden auf der Suche nach einer Einkehrmöglichkeit bald fündig. Als Toni aber seinen Standard-Getränk, einen "sauer gespritzten (Äppelwoi)" bestellte, schaute ihn der Kellner nur "an wie ein Auto". Auch auf die hochdeutsche Nachfrage nach einem "Apfelwein" schüttelte der junge Mann nur verständnislos den Kopf. Andere Länder, andere Sitten. Oder wie auch immer.
Zurück zum Partiegeschehen. Michael P. gelang es alsbald die schwarze Verteidigung zu brechen und 26. Txe6 beendete die Partie sofort. Marius gewann nach einem taktischen Übersehen des Gegners (25. ..., Ta8??) sehr elegant, denn der Turm war taktisch gar nicht gedeckt. Damit stand es mittlerweile 3.5 - 2.5 für uns. Ein 4 - 4 war quasi sicher. Markus und Michael durften nur nicht beide verlieren. Tatsächlich gewann Markus relativ leicht dank seines b-Bauerns. Auch Michael Stadtmüller stand sicher nicht schlechter, verlor aber im Endspiel den Faden und der weiße a-Bauer wurde ihm zum Verhängnis.
Damit stand es am Ende 4.5 - 3.5 für uns. Trotz des frühen Rückstands hatten wir uns erfolgreich zurückgekämpft. "2 Punkte zum 2. Advent" wie der abwesende Florian Grünewald es ausdrückte. Am Auto angekommen erwartete uns allerdings noch eine Überraschung. Nein, die Scheiben waren nicht vereist und die Motoren sprangen auch an, allerdings nützte das in dieser Situation recht wenig:
Irgendendwann kamen wir dann doch wieder alle zu Hause an...
Da wir relativ klar verloren, gibt es hier keinen klassischen Spielbericht, sondern die Analyse einer Endspielstellung aus der Partie Alexander Wurm - Florian Grünewald. In der folgenden Stellung ist Weiß am Zug. Viel Spaß beim Knobeln!
Hier findet ihr die gesamte Partie. Die angegebenen Analysen stammen von Florian Grünewald. Für die Lösung der Aufgabe einfach zum 44. Zug gehen.
[Event "Regionalliga Nord-West"]
[Site "Bayern"]
[Date "2016.11.20"]
[Round "2.2"]
[White "Wurm, Alexander"]
[Black "Gruenewald, Florian"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "D35"]
[WhiteElo "2143"]
[BlackElo "2041"]
[Annotator "Gruenewald,Florian"]
[PlyCount "102"]
[EventDate "2016.??.??"]
[EventType "team-tourn"]
[EventRounds "9"]
[EventCountry "GER"]
[WhiteTeam "SV 1946 Stetten 1"]
[BlackTeam "SK 1928 Mömbris 1"]
1. d4 d5 2. c4 (2. Nc3 {war laut Datenbank in der Vergangenheit der Hauptzug
von Weiss und darauf konzentrierte sich auch meine Vorbereitung.}) 2... e6 3.
Nc3 Nf6 4. cxd5 exd5 5. Bg5 Be7 6. e3 O-O 7. Bd3 Nbd7 8. Qc2 h6 9. Bf4 c5 10.
Nf3 (10. Nb5 {sieht kritisch aus, aber schwarz kann stark parieren und sogar
Vorteil erlangen nach} c4 11. Bf5 Qa5+ 12. Nc3 b5) 10... a6 $36 (10... c4) 11.
dxc5 {Ist die logische Erwiderung auf den angezeigten Plan, aber irgendwo auch
ein Zugeständnis an Schwarz.} (11. O-O c4 12. Be2 b5 13. Ne5 Bb7 $11) 11...
Nxc5 12. Be2 Qa5 $146 {erschien mir etwas zwingender als direkt Sce4.} (12...
Nce4 13. O-O Nxc3 14. Qxc3 Bd6 15. Bxd6 Qxd6 {1/2-1/2 (48) Brameyer,H (2231)
-Neubauer,B (2214) Germany 2010}) 13. O-O Nce4 14. Nxe4 dxe4 15. Nd4 Bd7 16. a3
Ba4 $6 (16... Rac8 17. Qb3 Qd5 {hatte ich übersehen.} 18. Rac1 (18. Qb6 $2 Bc5
) (18. Qd1) 18... Qxb3 19. Nxb3 $11) 17. Bc7 (17. b4 $144 Bxc2 18. bxa5 Rac8) (
17. b3 Rac8 18. Qb2 Bd7 {sieht nicht besonders schön aus für Weiss.}) 17...
Bxc2 (17... Qc5 $142) 18. Bxa5 Rac8 (18... Rfc8 19. Rac1 (19. Bc3 $142) 19...
Ba4 20. Nf5 {ist hier harmlos wegen} Bf8) 19. Rac1 Bd3 {die Pille muss man nun
schlucken, aber aufgrund meiner aktiven Figurenstellung sah ich in dieser
Variante ordentliche Remischancen.} (19... Ba4 20. Nf5 $16) 20. Bxd3 exd3 21.
Rcd1 {wie erhofft.} ({erneut} 21. Nf5 Nd5 22. Rxc8 Rxc8 23. e4 g6 24. Nxh6+ Kg7
25. exd5 Kxh6 26. Rd1 $16) 21... Ne4 22. Rxd3 Nc5 23. Rd2 (23. Nf5 $1 Nxd3 24.
Nxe7+ Kh7 25. Nxc8 Rxc8 26. Bc3 $16) 23... Bf6 24. Bb4 Rfd8 25. Bxc5 Rxc5 26.
Rfd1 Rdc8 27. Kf1 Kf8 28. Ke2 g6 29. b4 {aus meiner Sicht etwas fragwürdig,
aber auch logisch, dass man den Bb2 befreien will. So langsam beginnt auch die
Zeitnot Phase.} Rc3 30. Rd3 Bxd4 31. exd4 Ke7 (31... Re8+ 32. Kf3 {erschien
mir angenehmer für Weiss.}) 32. Re3+ Rxe3+ (32... Kd6 {Alternative} 33. Rdd3
Rc2+ 34. Kf3 {war aus meiner Sicht eine gute Stellung für Weiss, auch wenn
Schwarz remis halten sollte.}) 33. fxe3 Rc2+ 34. Rd2 Rc3 35. Rd3 Rc2+ 36. Kf3
f5 (36... Kd6 {und e4 zulassen ist wohl eher ein Computerzug.}) 37. h3 Kd6 38.
d5 (38. g4 Kd5 39. gxf5 gxf5 40. h4 $14) 38... Rc4 39. g4 h5 (39... b5 {
hält Remis, da Schwarz hier ein Tempo mehr bei einem Übergang ins
Bauernendspiel hat. Z.B.} 40. gxf5 gxf5 41. Rd4 {andere Züge bringen Weiss
auch nicht weiter.} Rxd4 42. exd4 Kxd5 43. Kf4 Kxd4 44. Kxf5 Kc4 45. Kg6 Kb3
46. Kxh6 Kxa3 47. h4 Kxb4 48. h5 Kc4 (48... a5 $4 49. Kg5 a4 50. h6 a3 51. h7
a2 52. h8=Q $18) 49. Kg5 b4 $11) 40. gxf5 gxf5 41. Rd4 b5 $2 {verliert
allerdings genauso, wenn auch weit weniger offensichtlich als Txd4. Weiss
findet dann auch den richtigen Zug im weiteren Verlauf nicht.} (41... Rxd4 $4 {
verliert ohne b5 mit dem Bauern auf h5!}) (41... Rc3 {wäre der richtige
Versuch um ums Remis zu kämpfen, allerdings ist auch hier die Stellung
unangenehm.}) 42. Rxc4 bxc4 43. Ke2 Kxd5 44. Kd2 $2 {nun ist es remis.} (44. h4
$3 {mit Gewinn. Z.B.} c3 45. Kd3 c2 46. Kd2 $8 {Opposition!} (46. Kxc2 $4 Kc4
$11) 46... Ke4 47. a4 Kd5 (47... c1=Q+ {hilft auch nicht wegen} 48. Kxc1 Kxe3
49. b5 axb5 50. axb5 f4 51. Kd1 $1) 48. Kxc2 Kc4 49. b5 axb5 50. a5 $8 (50.
axb5 $4 Kxb5 51. Kd3 Kc5 52. e4 fxe4+ 53. Kxe4 Kc4 54. Kf5 Kd5 55. Kg5 Ke5 56.
Kxh5 Kf5 $11) 50... Kd5 (50... Kc5 51. Kb3 b4 52. a6 Kb6 53. Kxb4 Kxa6 54. Kc5
$18) 51. Kc3 $8 (51. Kb3 $4 Kc5 52. Kc3 b4+ 53. Kb3 Kb5 54. a6 Kxa6 55. Kxb4
Kb6 $11) 51... Kc5 52. Kb3 $18) 44... Ke4 45. a4 c3+ 46. Kxc3 Kxe3 47. b5 axb5
48. axb5 f4 49. b6 f3 50. b7 f2 51. b8=Q f1=Q 1/2-1/2
Als wir noch in der Unterfrankenliga spielten witzelte einmal jemand: „Was haben Kirchgänger und Schachspieler gemeinsam?“ Antwort: „Sie müssen beide Sonntags früh aufstehen“. Seit wir aber gegen Gegner wie den Kronacher SK antreten müssen, werden sich die Kirchgänger eins ins Fäustchen lachen.
Treffpunkt: Feuerwehrhaus Mömbris. Geplante Abfahrt: 7:15 Uhr. Selbst die Kirchgänger schlummern noch. Tatsächliche Abfahrt: 7:25 Uhr. Dieser Plan galt zumindest für Auto Nr. 2 mit Markus, Michael Pfarr, Toni und Jonathan.
Wie man hört seien Michael Stadtmüller, Kevin und Marius mit Auto Nr. 1 zu noch wesentlich früherer Stunde aufgebrochen, da sie Claus noch in Bad Kissingen mitnehmen würden.
Auto Nr. 2 an Auto Nr. 1 (7:45 Uhr): „Wo seid ihr?“
„Wir haben Claus schon abgeholt, haben den größten Teil also schon geschafft, ihr?“
„Ähm, ... wir sind gerade an Weibersbrunn vorbei“. Markus geht aufs Gaspedal.
Jonathan war derweil mit einer ganzen Bibliothek von Eröffnungsliteratur angereist und bereitete sich noch ausführlich auf Königsindisch und Slawisch vor. Auch Michael checkte nochmal ein paar Partien seines Gegners, „damit ich kein ganz so schlechtes Gewissen habe“. Er freute sich mit Weiß auf einen Scheveningen-Sizilianer.
9:40 Uhr: Völlig pünktlich fährt Auto Nr. 2 in Kronach ein. Die Insassen von Auto Nr. 1 hatten es sich derweil schon bei selbstgebackenen Kuchen gut gehen lassen.
Spielbeginn 10:00 Uhr. Mit einiger Verspätung trat auch die Kaffeemaschine ihren Dienst an. Die entscheidenden Partien konnten beginnen.
An Brett 1 bekam Michael tatsächlich seinen Scheveningen-Sizilianer aufs Brett. Sein Marke-Eigenbau Aufbau flog ihm dieses Mal aber gehörig um die Ohren. Irgendwie verlor er ewig viele Tempi auf seine Figuren und wurde am Damenflügel überrollt, bevor er die Bauern am Königsflügel auch nur ins Rennen schickte. Relativ bald war klar, wie diese Partie ausgeht.
Auch Claus hatte sich ernstlich auf seinen Gegner vorbereitet. Mit Schwarz wählte er eine spannende Variante mit ...a6, ...Tb8, ...b5, ...c5 gegen die Fianchetto-Variante des Königsinders. Im Mittelspiel setzte er in dieser Stellung zu einem großartigen Damenopfer an.
Claus beging im weiteren Verlauf in Zeitnot allerdings einige Ungenauigkeiten, worauf der Gegner weiteres Material tauschen konnte. Man einigte sich schließlich auf Remis.
Jonathan freute sich schon auf einen klassischen Königsinder, wurde allerdings durch Grünfeld überrascht. Damit war seine stundenlange Vorbereitung, zumindest für diesen Sonntag, umsonst. Er wählte die Variante mit Lf4. Dies überraschte den Gegner offenbar, überlegte er doch fast eine halbe Stunde lang und entschied sich für ...c6. Diese sogenannte Schlechter-Variante ist wohl wirklich etwas schlechter als die Hauptvarianten, wenn auch recht solide. Jonathan hätte später vielleicht nicht die Damen tauschen sollen. Danach war das Spiel relativ ausgeglichen. Sein Gegner erkundigte sich (mit noch ca. einer Minute auf der Uhr) beim Mannschaftsführer, ob er ein Remis anbieten dürfe, kehrte seelenruhig zum Brett zurück ... und überschritt prompt die Zeit. Sieg für Mömbris.
Auch Markus spielte die Grünfeldindische Verteidigung und man einigte sich sehr bald auf die Punkteteilung.
Spannender verlief die Partie bei Marius an Brett 5, der in dieser Stellung überraschend zu einem Figurenopfer hätte ansetzen können.
Durch einen taktischen Fehler, der dann dem Gegner ein Figurenopfer erlaubte, verlor er leider wenig später.
Michael Stadtmüller spielte in einem etwas ungewöhnliches Sizilianer sehr solide und gewann bald einen Bauern. Vielleicht hätte er im Endspiel mit etwas genauerem Spiel (z. B. mit 27. ...,Tb2) den vollen Punkt einfahren können, so reichte es nur für den halben Punkt.
Toni spielte einen Königsindischen Angriff und erreichte bald eine sehr vorteilhafte Stellung. Auch er hätte im Mittelspiel gleich an mehreren Stellen durchschlagende Figurenopfer auf g5 oder h6 spielen können, z. B. in dieser Stellung.
In Zeitnot verlor er leider einen ganzen Turm und musste sich geschlagen geben.
Kevin spielte in der Eröffnung etwas passiv und kam in eine leicht gedrückte Stellung. Im Mittelspiel geriet seine Dame leider am Königsflügel auf Abwege, was ihn eine Figur kostete. Dann war die Aufgabe nicht mehr fern.
Alles in allem verloren wir damit 5,5 - 2,5 in weniger als vier Stunden Spielzeit.
14:49 Uhr: Auto Nr. 2 überholt Auto Nr. 1 auf der Autobahn.
Den folgenden Akt des Bangens und Hoffens habe ich schon auf der Startseite beschrieben.
16:45 Uhr: Auto Nr. 2 erreicht Mömbris, Auto Nr. 1 ... irgendwann dann auch...
Text, Bilder und Diagramme: Jonathan Simon
4. Spieltag am 13.12.2015 gegen Hof I
Sonntag, 13.12.2015 5:00 Uhr. Ganz Bayern schläft. Ganz Bayern? Nein! Im nordwestlichsten Teil des Bezirkes Unterfranken erheben sich sieben Schachspieler aus ihren warmen Betten. Abfahrt 5:30 Uhr. Reichlich utopisch. Als dann schließlich gegen 5:40 Uhr auch der Letzte das heimische Bad verlassen musste, rasten wir zunächst nach Aschaffenburg. Ankunft 6:15 Uhr. Oh je, wir hatten eine Verfrühung von ganzen zwei Minuten, die sicherlich der ein oder andere, na gut, vielleicht auch nur der Eine noch gerne vor dem Spiegel verbracht hätte!
Wohin es ging zu dieser nächtlichen Stunde? Natürlich nach Hof zur 4. Runde der Regionalliga Nord-West! Damit begann um 6:17 Uhr unsere Reise, zunächst nach Bamberg und dann weiter nach Hof. Von richtiger Schachvorfreude konnte zu diesem Zeitpunkt aber noch keine Rede sein, suchte sich doch bald jeder Spieler ein eigenes Abteil, in dem er noch etwas dösen konnte. Verzugsweise mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze. Selbst die (angehenden) Mathematiker stellten ihre Disput alsbald wieder ein. Claus stieß dann in der Nähe von Schweinfurt noch dazu.
Gute vier Stunden oder genau zwei Züge später trafen wir am Bahnhof von Hof ein. Michaels bessere Hälfte verabschiedete sich auf den Weihnachtsmarkt, während Michael selbst das Taxi gekonnt ignorierte und zielstrebigen Schrittes in Richtung Spiellokal schritt. Dennoch war der Marsch eine gute Idee gewesen, trieb er uns doch allen die letzte Müdigkeit aus den Knochen. Nach freundlichem Empfang ging es dann pünktlich um 11:00 Uhr los.
Michael P. spielte mit Weiß eine offenen Sizilianer mit langer Rochade und g4-g5, h4-h5. Weiter kamen die Bauern leider nicht, da der Gegner 24. .., d5 stark im Zentrum durchbrechen konnte und gutes Spiel erhielt. Noch vor der Zeitkontrolle musste sich Michael geschlagen geben.
An Brett 2 wählte Claus gegen 1. e4 die Französische Verteidigung. Schon in der Eröffnung konnte Claus zwei Bauern „gewinnen“. Sein Gegner entschloss sich noch eine Figur dazu zu geben. Doch wirkliche Initiative konnte Weiß damit nicht entwickeln. Im Endspiel hatte Claus drei Bauern mehr vorzuweisen (vier gegen einen und jeder noch einen Springer) und gewann souverän.
An Brett 3 gelang es mir gegen das Stonewall System zunächst mit einem soliden Vorteil aus der Eröffnung zu kommen. Allerdings wählte ich dann mal wieder suboptimale Felder für meine Figuren, insbesondere für Türme und Dame und stand, ich wusste gar nicht recht wie mir geschah, auf einmal sehr schlecht. Die Aufgabe war dann leider nicht mehr fern.
Markus erreichte an Brett 4 eine etwas ungewöhnliche Struktur im Sizilianer. Schon in der Eröffnung besaß er Raumvorteil und konnte später die Kontrolle über die wichtige d-Linie gewinnen. Schließlich gewann er erst einen, dann zwei Bauern und erreichte eine technische Gewinnstellung, deren tatsächlicher Gewinn aber noch einige Zeit dauern sollte. Im 44. Zug ließ der Gegner den relativ einfachen Figurengewinn glücklicherweise aus, Markus schob seine Bauern nach vorne und gewann nach spannender Zeitnotschlacht im 61. Zug.
Marius kam diesmal zwar nicht zu einem frühen Remis, am Endergebnis änderte dies aber nichts. Tatsächlich waren nach 18. Zügen schon alle Schwerfiguren abgetauscht und die Stellung sehr remisverdächtig. Der Hofer wollte das Doppelspringerendspiel aber unbedingt ausspielen. Tatsächlich wäre nach dem katastrophalen 39. Sa7?? ein relativer einfacher Gewinn dieses gestrandeten Springers möglich gewesen. Doch vielleicht war auch sein Gegner heute etwas zu spät aufgestanden?! Wir können nur mutmaßen. Jedenfalls ließ dieser den Springer gewähren und man einigte sich nach dem Tausch der Springer auf ein baldiges Remis. Wie man hört, hätte der Schwarze aber am liebsten bis zum nackten König weitergespielt.
Michael St. wurde mit der Sämisch Variante im Königsinder konfrontiert. Er entschied sich für ein Spiel am Königsflügel, wo leider alsbald der Weiße die Initiative übernehmen konnte. Ein Spiel am Damenflügel hatte Michael leider nicht vorzuweisen, worauf er im Mittelspiel unter Druck stand. Ihm gelang es dem Druck standzuhalten und in ein Endspiel Turm + Läufer + 3 Bauern gegen Turm + Springer + 3 Bauern abzuwickeln. Das war eine spannende Sache! Er spielte zeitgleich mit Markus und beide Partien waren wichtig für den Ausgleich. Um kurz nach 16:00 Uhr, nachdem Markus gewonnen hatte, einigte man sich auf Remis.
Toni erreichte nach der Eröffnung eine sehr geschlossene Stellung, die wohl leicht besser für ihn war. Daran änderte sich die ganze Partie nichts. Selbst im 40. Zug hatten beide Parteien noch Dame + Turm + zwei Leichtfiguren und jeweils sieben Bauern. Nachdem kein Weiterkommen mehr ersichtlich war, war es auch hier Zeit Hände zu schütteln.
Ersatzmann Kevin schließlich musste gegen einen relativ jungen Gegner antreten. Er spielte die Drachenvariante und der Gegner entschloss sich zur kurzen Rochade. Der isolierte Bauer auf d6 war dann sicherlich kein schöner Anblick, allerdings auch nicht so leicht anzugreifen. Der Bauer stieß dann nach d5 vor, ging aber im weiteren Verlauf verloren, wonach Kevin wohl schon schlechter stand. Ganz am Ende griff allerdings Weiß nochmal fehl und Kevin hätte wohl eine strategische Gewinnstellung auf dem Brett gehabt, entschloss sich allerdings aus Zeitnotgründen den halben Punkt in den sicheren Hafen zu fahren.
Damit stand es am Ende 4 - 4. Ein wichtiger erster Punkt in dieser Saison! Michael beendete seine Partie gegen 16:10 Uhr. Der Zug nach Hause fuhr allerdings schon um 16:37 Uhr. Einigen verwunderte Anwohner werden dann wohl leicht amüsiert acht Schachspieler (und einen Rollkoffer mit Schachbrett) durch Hof hechten sehen. Der Rollkoffer flog teilweise mehr hinter Michael her, als dass er rollte :D. Auch Carmen musste fluchtartig und schweren Herzens den Glühweinstand verlassen. Schon wieder waren wir ganze zwei Minuten zu früh, da ertönte schon die Lautsprecheransage, dass unser Zug leider heute eine Verspätung von zwanzig Minuten habe. Damit wurden nicht nur unsere Nerven, sondern auch unser gesamter Zeitplan auf die Probe gestellt. Im Zug wurde dann entweder analysiert oder Quizduell gespielt oder die Korken bzw. die Dosen knallen lassen.
Der Anschlusszug wurde dann leider knapp verpasst. Nach einem „Fast-Ausstieg“ (d. h. wir waren kurz auf dem Bahnsteig, aber noch bevor der Zug weiterfuhr doch wieder im Zug), erreichten wir dennoch einen anderen Zug in Würzburg. Gegen viertel vor zehn trafen wir dann wieder recht müde in Aschaffenburg ein. Auch das verloren geglaubte Parkticket tauchte wieder auf, worauf alles einen guten Abschluss fand.
Text: Jonathan Simon Bilder: Toni Kemmerer und Jonathan Simon
1. Spieltag am 11.10.2015 gegen Klingenberg I
Natürlich war uns von vornherein klar, dass wir gegen den Oberliga-Absteiger nicht gerade als Favorit dastehen würden. Trotzdem gaben wir unser Bestes! Das Ergebnis kann sich ja auch noch sehen lassen, aber alles der Reihe nach:
An Brett 1 beging Michael mit 8. ..., b5?? in einem Taimanov Sizilianer schon sehr früh den entscheidenden Fehler. Englert verwerte den Vorteil gekonnt zum Sieg. Auch Claus kam an Brett drei mit den schwarzen Steinen gegen den Sämisch Aufbau im Königsinder nicht optimal aus der Eröffnung. Nach der Öffnung der g-Linie und dem Verlust einer Figur blieb ihm nur noch die Aufgabe. Marius remisierte sehr schnell (zu schnell?!) mit den weißen Steinen. Auch Toni einigte sich schon im 28. Zug, nach ungewöhnlicher Eröffnung, auf die Punkteteilung. Währenddessen gelang es unserem neuen alten Spieler Florian an Brett zwei einen Bauern zu gewinnen. Es entstand ein Turmendspiel mit Mehrbauer, das Schwarz bei genauem Spiel vielleicht noch hätte halten können. Nach 30. ..., Kg6? war das allerdings nicht mehr der Fall und Florian gewann souverän. Auch der Schreiber dieser Zeilen sah sich mit der Königsindischen Eröffnung konfrontiert. Da alle Welt zur Zeit 6. h3 zu spielen scheint, dachte er sich, dass könne wohl kaum komplett schlecht sein, und wählte eben jenen Bauernzug. Schnell erreichte er gefahrloses Spiel auf beiden Flügeln und eine strategisch gewonnene Stellung. An der Umsetzung haperte es allerdings etwas. Das Figurenopfer im 40. Zug war zwar noch richtig, doch setze er schon zwei Züge später mit 42. Tb3? fort, statt mit 42. a7 in ein Endspiel mit Mehrqualität abzuwickeln. Da die Zeiten leider vorbei sind, in denen die Spieler für das Ende nochmals eine Stunde Zeit bekommen, befanden sich beide Spieler um den 50. Zug herum schon wieder in Zeitnot. Das folgende "Nervenduell" konnte Jonathan schließlich für sich entscheiden. Markus spielte heute einen sehr scharfen Drachenähnlichen Angriff. Das Qualitätsopfer im 18. Zug erwies sich dann doch leider als ein bisschen zu viel des Guten, was einen entscheidenen Materialvorteil des Gegners nach sich zog. Michael Stadtmüller dachte in einer ausgeglichen Stellung mit 23. ..., f6?! aktiv werden zu müssen. Das erwies sich jedoch als Trugschluss. Er landete in einem verlorenen Endspiel und musste sich im 41. Zug geschlagen geben. Insgesamt eben 5 - 3 für die Gäste aus Klingenberg.
Text: Jonathan Simon
Halbfinale 4er Pokal am 29.03.2015 gegen Schweinfurt
An einem sehr verregneten Sonntag machten sich die Mömbriser Schachfreunde Michael, Markus, Jonathan und Marius zum Rappacher Dorfhaus auf, um dort im Halbfinale des 4er Pokals gegen die zweite Mannschaft von Schweinfurt anzutreten. Während wir uns schon mental auf die kommenden Partien einstimmten, irrten unsere Gäste noch durch die Straßen Strötzbachs und Mömbris'. So einfach war es für die Auswärtigen gar nicht, zu unserem auserkorenen Spielort vorzudringen. Als diese uns mit einer kleinen Verspätung schließlich doch noch erreichten, mussten wir ob ihrer Besetzung doch erst einmal schlucken. Für Schweinfurt traten an: Jan Marten Dey (2201 DWZ), Rainer Oechslein (2193 DWZ), Jaroslaus Neubauer (1913 DWZ) und Norbert Lukas (1989 DWZ). Moralische Unterstützung erhielten wir noch von Michael Stadtmüller und Toni Kemmerer, die sich das heutige Spektakel nicht entgehen lassen wollten.
Die Partieanlagen waren durchaus spannend, es versprachen gehaltvolle Partien zu werden. Michael bekam mit Schwarz einen Lb5-Sizilianer vorgesetzt (1. e4, c5 2. Sc3, Sc6 3. Lb5). Er ließ sich den Sc6 tauschen und intervenierte am Königsflügel. Markus musste mit Weiß, ebenfalls in einem Sizilianer, gegen einen echten Drachen antreten. Er beließ den weißfeldrigen Läufer auf f1, Oechslein erwiderte nicht das normale ...d5, sondern ...Ld7. Seinen König behielt er allerdings in der Mitte. Als bei Jonathan an Brett drei die Benoni Eröffnung entstand, rieb er sich schon die Hände. Gegen Benoni spielt er immer wieder gerne! Marius wählte gegen Norbert Lukas die Taimanov Variante im Sizilianer.
Währenddessen ergaben sich bei Michael komplizierte Verwicklungen. Er hielt mit aller Kraft den Bauern auf f4, während der weiße König ziemlich entblößt wirkte. Allerdings war auch Michaels König noch in der Mitte und der Rest der Garnitur noch nicht vollständig entwickelt (siehe Foto unten). Bei knapper werdender Zeit entstand eine Stellung, die sicherlich besser, wenn nicht gar gewonnen für Michael war, doch schaffte er es nicht, den Sack zuzumachen. Markus indes warf seine g-, und h-Bauern nach vorne und gewann nach einem Fehler Rainer Oechsleins eine Figur. Der erste Punkt war uns damit quasi schon sicher. Auch Jonathan konnte Jaroslaus Neubauer zunehmend unter starken Druck setzen. Spätestens nach dem Gewinn des schwarzfeldrigen Läufers (die Kernfigur des Benonis) gegen einen Springer, konnte er einen gefährlich Mattangriff in die Wege leiten. Marius verlor nach ...Sc4, Sxb5!, axb5, Sxb5 mit Angriff auf Dc7 und des, jetzt ungedeckten, Sc4 eine Figur für die Bauern a6 und b5 (Stellung siehe Foto oben). Davon unbeeindruckt schickte er seinen Bauern h7 mittels ...h5 auf eine Reise in Richtung des weißen Monarchen.
An Brett eins fand Michael den Gewinn nicht und musste in ein Turmendspiel abwickeln, dass sich als überraschend gefährlich für ihn herausstellte. Dey erreichte eine Aufstellung mit Bauer auf a7 und Turm auf a8. Doch unser Endspielkünstler kannte den Plan und brachte seinen König auf das Feld g7 in Sicherheit vor etwaigen Tricks mit dem Turm (z. B. Th8!, Txa7, Th7+). Nach dem Aufbau dieser Festung war die Punktteilung nicht mehr fern. Jonathan schaffte es derweil den schwarzen Königsflügel völlig zu öffnen und gewann. Marius gelang es letztendlich doch nicht die h-Linie zu öffnen. Nach einigen Abtauschen verflachte seine Initiative zunehmend und er musste schließlich die Hand zur Aufgabe reichen. Nach dem Remisschluss Michaels gab sich auch Rainer Oechslein geschlagen. Markus erwies sich als wahrer Drachentöter und wir gewannen 2.5 : 1.5. Ein sehr erlebnisreicher Nachmittag ging zu Ende!
Eigentlich hatten wir uns dann schon darauf eingestellt, auch im Finale gegen die Schweinfurter, dann die erste Mannschaft, antreten zu müssen. Umso größer war die Überraschung am Abend, als man feststellen musste, dass der Finalgegner Stetten lautet. Auch diese konnten sich gegen die Schweinfurter durchsetzen. Das Finale findet dann am 10.05.2015 in Stetten statt, wobei das Ergebnis von heute gerne wiederholt werden darf!
Text: Jonathan Simon Bilder: Toni Kemmerer
8. Spieltag am 15.03.2015 gegen Prichsenstadt
Das Drama begann in dieser Runde schon vor dem ersten Zug, musste doch Jonathan krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Auch Michael Scholz war aus terminlichen Gründen leider verhindert. Dafür spielten an Brett 7 und Brett 8 Kevin Trapp und Manuel Simon.
Claus wählte an Brett 1 gegen Michael Ziegler den Sämisch Aufbau im Königsinder. Im Mittelspiel ergab sich eine interessante Abwicklung, wonach Claus zwei Figuren für einen Turm verlor und im folgenden Endspiel leicht schlechter stand. Die Abwicklung Zieglers hatte allerdings einen Haken, denn mit dem verblüffenden Turmopfer (27. Lh6!!) hätte sich Ziegler (bei genauem Spiel) nur noch ins Dauerschach retten können. Dennoch gelang es Claus auch das Endspiel Turm gegen zwei Figuren Remis zu halten, wobei er mit 54. Txa5! vielleicht sogar die Gewinnerstraße eingeschlagen hätte. Michael P. sah sich an Brett 2 mit einem c3-Sizilianer konfrontiert und stand recht schnell unter Druck. Auch sein König fand keinen sicheren Zufluchtsort, während sein Gegner die totale Kontrolle über die d-Linie erlangte. Nach dem taktischen Schlag 28. Sxb6! war schließlich alles vorbei. Markus erreichte nach 1.Sc3!? eine recht ungewöhnliche Struktur gegen Thomas Steinhauser. Die Kontrahenten einigten sich jedoch im 26. Zug auf Remis. Marius, der noch vor Partiebeginn die Vorbereitung des erkrankten Jonathan übermittelt bekam, sah sich, wie erwartet, einem Morra-Gambit gegenüber. Dieses lehnte er resolut mittels 3. ..., d3!? ab. Die große Chance entging ihm leider schon 15. Zug, als er mit 15. ..., Sxd2 16. dxe7, Sxf3+ (Schach!) einen Turm hätte gewinnen können. Ihm gelang es mit 15. ..., Sxe3?? lediglich einen Turm für Springer und Bauer zu gewinnen. Als er dann aber auch noch seine Dame auf Wanderschaft tief in das feindliche Lager schickte war es um seinen entblößten König bald geschehen. Michaels Partie an Brett 5 verlief dagegen wesentlich friedlicher und man einigte sich im 28. Zug auf die Punktteilung. Toni gelang es nach einem groben Fehler seines Gegners im 19. Zug die Qualität zu gewinnen. Er konnte seinen Vorteil, nach einem nervenaufreibenden Endspiel, schließlich zum Sieg verwerten. Währenddessen konnten die Ersatzspieler Kevin und Manuel ihren Kontrahenten durchaus Paroli bieten. Kevin versetzte seinen Gegner mit einem Vierbauernangriff (Königsindisch) in Angst und Schrecken und konnte sich, ebenfalls nach hartem Kampf, ein Remis sichern. Manuel erreichte in einer Italienischen Partie als Schwarzer durch die typische Linienöffnung nach Lxe6, fxe6 einiges an Druck auf der f-Linie. Am Ende reichte es leider nicht, um seinen Vorteil weiter auszubauen, denn dem Gegner gelang es den wunden Bauern auf f2 ausreichend zu verteidigen und alle Linien geschlossen zu halten. Manuel musste sich also ebenfalls mit einem halben Punkt begnügen.
In der Endabrechnung fehlte uns damit einmal mehr ein halber Zähler für das Unentschieden. So verloren wir erneut gegen den (jetzt nicht mehr) Tabellenletzten. Dennoch blicken wir optimistisch auf das letzte Spiel gegen Kronach am 12.04.2015.
7. Spieltag am 22.02.2015 gegen Mainaschaff
Keine weite Anreise hatte heute unser altbekannter Gegner aus der Unterfrankenliga, Mainaschaff. Nach unserem unerwarteten Sieg gegen Bad Neustadt in der letzten Runde waren wir gegen den Tabellenletzen vielleicht etwas zu optimistisch eingestellt, mussten wir uns am Ende doch leider knapp geschlagen geben.
Zunächst sah alles recht gut aus, denn Claus und Michael Pfarr einigten sich an Brett 1 bzw. 2 auf ein schnelles Remis. Auch Michael Stadtmüller fand sich bald in einem remislichen Endspiel wieder und der Handschlag war nicht mehr fern. Währenddessen konnten Marius, Markus und Jonathan gute, wenn nicht gar gewonnene Stellungen erreichen.
Doch nachdem Marius einen groben Patzer beging und sich glücklicherweise noch ins Remis retten konnte, schaffte es auch Jonathan nicht seinen Vorteil gewinnbringend zu verwerten und ihm blieb nichts besseres als in einem gleichen Endspiel den Punkt ebenfalls zu teilen. Schließlich konnte sich Toni gegen Lutz Sittinger mit einem Königsinder durchsetzen und machte den ersten vollen Punkt für uns dingfest.
Michael Scholz kämpfte währenddessen schon auf längst verlorenen Posten gegen den starken Jugendspieler Luis Paeslack. Bei einem Stand von 3 - 3,5 für die Gäste hing also alles von Markus ab, der gegen Marco Lindner einmal mehr in starke Zeitnot gekommen war. Sein in der Mitte festsitzender König sah sich bald unabwendbaren Mattdrohungen gegenüber, denen er sich letztendlich beugen musste.
So bewahrheitete sich leider Tonis Vorahnung, der schon am Frühstückstisch düster verkündete: "Wir spielen heute zwar gegen den Tabellenletzen, aber ich glaube, dass wir wohl verlieren..."
Trotz dieser knappen Niederlage können wir uns weiterhin eines guten fünften Platzes erfreuen. Der Abstieg sollte damit zwei Runden vor Schluss kein Thema mehr sein.