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Mömbriser beim 21. Bad Königshofen Open 2024

Zwischen den Jahren, vom 27.12.2024 bis 31.12.2024 begaben sich die Mömbriser Spieler Michael Pfarr, Michael Scholz, Jonathan Simon und Florian Voellinger (3/4 Dettingen)  ins winterlich kalte Bad Königshofen, um dort das 21. Bad Königshofen Open zu spielen. Für Jonathan handelte es sich gar um die allererste Teilnahme an diesem Event. Die vom Schachfestival an Pfingsten gewohnte sommerliche Hitze mussten wir nun gegen winterliche Kälte eintauschen. Umso heißer ging es auf den Schachbrettern her.

Das Turnier war wie gewohnt tadellos organisiert. Fast alle Bretter wurden live übertragen, selbst die Nicht-Live Bretter waren aus Holz mit Holzfiguren. Jedes Brett hatte seinen eigenen Tisch. Von Bamberger Enge und Hitze war hier nichts zu spüren. Der Austragungsort in der Frankentherme lud manchen Schachspieler zu einem heißen Dampfbad oder einer gemütlichen Stunde im Whirlpool ein. Für Verpflegung war ebenfalls Rund um die Uhr gesorgt (ein großes Lob an die Küche an dieser Stelle!).

Michael Pfarr beendete das siebenrundige Turnier mit 4 Punkten, hatte allerdings etwas Pech bei der Auslosung, da er von Runde 2 – 6 nur Gegner < 1850 Elo bekam. Michael Scholz erreichte 3.5 Punkte und hätte in Runde Nr. 3 den Sack gegen Christoph Sesselmann (Elo: 2002) eigentlich zu machen müssen. In Runde Nr. 6 spielte Michael eine 110 zügige Partie (Damenendspiel mit Minusbauer – und verlor am Ende). Jonathan bekam in Runde Nr. 3 seine Revanche gegen Florian Voellinger und konnte diesmal seinen Gegner hübsch matt setzen. Es war eine wilde Partie. Am Ende blieb dies sogar sein einziger Sieg, dabei stand er in Runde Nr 1, 4 und 5 ebenfalls auf Gewinn. Florian schloss das Turnier mit 4 Punkten und 3 Siegen ab.

Abends machten wir meistens die Bad Königshofener Gastronomie unsicher. Vom Schlundthaus, zum Thailänder, zum Italiener, zum Imbiss an der Ecke, tanzten wir ein lustiges Quartett. Die Geschichte wie die Nachzügler trotz halbstündiger Verspätung Ihr Essen eine halbe Stunde vor den Frühkommern erhielten, wird vielleicht noch an anderer Stelle erzählt. Man munkelt etwas von einer vom Winde verwehten Bestellung… Die Live Bretter waren da ein echter Gewinn! So hörte ich wie sowohl unsere Schachfreunde in der Heimat die Partien gespannt verfolgten, als auch wir, die wir uns schon vor Ort den Bauch vollschlugen, die Partien der anderen, die am Brett noch kämpften, gemütlich verfolgten.

Anbei ein paar kleine Schmankerl aus meinen eigenen Partiem.

Aus der Partie von Runde Nr. 1

Simon, Jonathan – Dusbaba, Karel

Stellung nach 27…g6? Wie hätte Jonathan jetzt mit einer Lehrbuchkombination gewinnen können?

Runde Nr. 2 von Jonathan könnte eine Trainingsstellung sein nach dem Motto „dem Gegner nicht alles glauben“.

Bernig Le Duigou, Vincent – Simon, Jonathan

Stellung nach 12. Sd2?! Wie sollte Schwarz am besten fortsetzen?

Ich spielte hier 12…d5? und kam nach 13. Sxe4, fxe4 14. f3 schnell in eine unvorteilhafte Stellung. Die Stellung lässt sich mit etwas akurrater Variantenberechnung anders lösen.

Ich spielte in den letzten Jahren ja kein Schach mehr Zwischen den Jahren. Zuvor allerdings schon in Erfurt (2013 und 2018) sowie Kehlheim (2014). Würde ich die weihnachtliche Trägheit überwinden können? Ich bekam schon Entzugserscheinungen von einem Mangel an Eierlikörtorte… Doch Rettung war in Sicht!

Das Cafe Heintz kann ich nur wärmsten allen Kaffee- und Kuchenfreunden empfehlen.

In Runde Nr. 3 schalten wir uns relativ spät ein. Das frühe Mittelspiel war ein auf und ab. In der folgenden Stellung überlegte ich zwischen Tf1, was die f-Linie sofort besetzt, und Sf6+, welches sofort den König befragt und die Route nach h5 eröffnet. Doch nur einer der beiden Züge gewinnt.

Simon, Jonathan – Voellinger, Florian

Stellung nach 30…Sb4. Nur ein Zug führt zu Vorteil für Weiß.

Mit einer ordentlichen Dosis Heilwasser aus der Frankenthermenquelle, war ich bereit für Runde Nr. 5!

Die Heilwasserquelle in der Frankentherme.

In Runde Nr. 5 gegen Dora Peglau wollte ich den Angriff auf den König am Damenflügel weiter verstärken (mit 16. Thb1?), obwohl er schon im vollen Gange war. Ich rechnete sogar die Gewinnvariante. Weiß am Zug macht die Lichter aus.

Simon, Jonathan – Peglau, Dora

Stellung nach 15…Lxb4? Weiß am Zug gewinnt.

Ein lusitger fun-fact zu dieser Partie, ist, dass wir genau die Eröffnungsvariante aus Runde Nr. 3 gegen Florian wiederholten (bis zum 9. Zug). Da wir am Live-Brett spielten, erwartete ich auf eine Vorbereitung zu treffen, obwohl die kritische Variante schon im 6. Zug abgezweigt wäre. Später sagte mir meine Gegnerin, dass Sie nichts von meiner Runde Nr. 3 Partie gewusst hatte.


Tunierseite: https://schachclub1957.de/turniere/turnier-archiv/bad-koenigshofen-open-2023-2/

Ergebnisse und Tabellen: https://chess-results.com/tnr1089673.aspx?lan=0&art=1&turdet=YES

Auf ein Wiedersehen in 2025!

Text und Diagramme: Jonathan Simon

Bilder: Jonathan Simon

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