Allgemeinsonstige Turniere

UEM in Obernau 2024: Ein Turnierbericht – Teil 1

Wir schreiben bereits das Jahr 2024 und heuer (wie es ganz am Ende auf dem Fragebogen heißen wird, aber dazu kommen wir noch) wurden die Unterfränkischen Einzelmeisterschaften im Schach erneut in Obernau vom Schachclub Aschaffenburg ausgetragen. Der Verfasser dieser Zeilen gab sich damit, nach 2009 und 2019 (man wird eben nicht jünger…) erstmalig drittmalig die Ehre der UEM an ein und demselben Spielort beizuwohnen. Zweimalige Teilnahmen können die Orte Schweinfurt und Würzburg verzeichnen, allerdings nur Schweinfurt zweimal an der gleichen Spielstätte. Wie dem auch sei, in Einzelheiten möchten wir uns (noch) nicht verlieren! So ging es also (diesmal bereits am Samstag vor Ostern) auf zur ersten Runde! Mit von der Partie waren die Vereinskollegen Manuel (AT), Markus (M1), Daniela (Poker), Michael (M2) & Michael (M1), sowie, man könnte fast meinen es handle sich um einen Versprecher, Florian (SK Mömbris, M2).

Das Wetter zeigte sein bestes Grau. Dafür glänzten in der großen Turn(ier)halle die nagelneuen DGT-Bretter, hölzern aber doch digital. Die 34 analogen Figuren (man vergesse nicht die Ersatzdamen!) verheimlichten ihre digitale Kompetenz gekonnt, aber Schachinspektor Mirco Süß hatte sie dennoch enttarnt und aufs Korn (aufs Kreuz?!) genommen und alle 34 Mitstreiter:innen fein säuberlich DGT-konform auf ihren schwarz-weißen Ausgangsfeldern platziert. Auch abseits des Schachbrettes platzierte man sich, traf neue und alte Bekannte und stimmte sich auf das Turnier ein. Alle waren noch unbeschriebene Blätter. Welche Geschichten würden sich auf Ihnen schreiben? Man träumte vom Aufstieg und fünf Ellen großen Pokalen, von spannenden Partien, geglückter Eröffnungsvorbereitung, abenteuerlichen Manövern, Abzügen, Doppelschachs und Grundlinienmatts (aber sicher nicht von Drei-Springer-Unterverwandlung). Man nickte sich zu, erinnerte sich an frühere Begegnungen eingebrannter Partien (wie bspw. Michael Pfarr und Markus Markert an eine Französisch Partie, die mittlerweile bestimmt 10 Jahre zurückläge… [Anm. d. Verf. 8 Jahre um genau zu sein, bei der UEM 2016 in Bad Königshofen]). Ob sich auch Paul Matis (M2) und Stefan Blank (AT), die heuer zwar nicht aufeinander treffen würden, sich an ihre legendäre Patt-Partie aus dem Jahre 1995 erinnerten (wir berichteten)?!

Eine gehmeinisvolle Kiste mit der roten Aufschrift Bitte stehen lassen wurde zentral platziert, ich meinte zu sehen wie ein ganz besonderer Gegenstand darunter versteckt worden war… Die Spannung stieg. Die Zeichen der Schachschrift, nicht auf Blatt Papier mit Füller und Tinte, sondern auf Holzbrett mit Holzfigur und Zug geschrieben (aber bitte nicht in Lasker-Notation!), würden sich uns, allen von uns, in wenigen Minuten einbrennen. Man hielt die üblichen Reden. Dann läutete Dr. Harald Bittner zum ersten Mal die Glocke (ich musste unweigerlich an einen Boxkampf denken) zum Beginn der ersten Runde. Ding Dong.

Blick ins Aufstiegsturnier mit geheimnissvoller Kiste.

Marius hatte mir noch am Vorabend nahe gelegt, ich solle doch das Wolga-Gambit spielen. Die Partie begann mit 1. d4, Sf6 2. c4, c5 3. d5, b5. Aha, da sind wir schon! Aber Moment… Ich fand mich auf der weißen Seite des Brettes wieder. Schmunzelnd dachte ich daran, wie Marius die Eröffnungszüge vielleicht gerade live verfolgte, und spielte meine Yermolinsky-Variante. Es lief alles rund, ich behielt meinen Bauern und erreichte sehr bald so starkes positionelles Übergewicht, dass sich mein Gegner zu einem Verzweiflungs-Läuferopfer genötigt sah. Nach 25 Zügen erreichen wir die folgende Stellung.

Simon, Jonathan – Kappus, Maximilian

Stellung nach 24…, Txb2. Hier griff ich zu 25. Sxe5? mit der Idee 25…, Lxe5 26. Sc4 und Gabel.

Statt einfach mit 25. Tdb1 die Stellung zu beruhigen und die Mehrfigur zu sichern, spielte ich hier das verkomplizierende 25. Sxe5?. Objektiv ist dieser Zug noch in Ordnung, aus praktischer Sicht hat er aber sicher mindestens ein Fragezeichen verdient. Nach 25…, Lxe5 führt nur noch 26. Lxf4 noch zum Gewinn. Dann ist nach 26…, Lxf4 der Zug 27. Se4 (mit Drohung Sf6+) am einfachsten. Nach 27…, Le5 28. Da5 fällt der Bauer c5 und Weiß gewinnt mit zwei Mehrbauern. Ignorant gegen die aufziehenden schwarzen Wolken (man bedenke Dame, Turm, Springer und Läufer zielen jetzt alle auf meinen König), spielte ich 26. Sc4??.

Simon, Jonathan – Kappus, Maximilian

Stellung nach 26. Sc4?? Jetzt hat Schwarz ein einfaches Remis in der Tasche.

Jetzt führt 26…, Df3 sofort zum Remis nach gxf4, Dg4+ mit Dauerschach, oder aber 26…, Se2+ 27. Kg2, De4+ 28. Kh3, Df5+ mit Dauerschach. Ich entschied mich nach 26…, Se2+ für das prosaische 27. Txe2?? und verlor nicht nur die Qualität, sondern auch die Partie alsbald. Den Zug 26…, Se2+ hatte ich bei der Berechnung von 26. Sc4 gesehen, ich dachte aber an 27. Kg2, De4+ 28. f3, doch dämmerte mir jetzt erst, dass es nach 28…, Sf4++ kein Entrinnen mehr gab. Das ist sicherlich ein weiteres Diagramm wert!

Simon, Jonathan – Kappus, Maximilian

Stellung nach 28…, Sf4++. Obwohl alle vier am Angriff teilnehmenden schwarzen Figuren hängen oder bedroht sind, wird Weiß in Kürze matt gesetzt.

So musste ich zähneknirschend die Hand zur Aufgabe reichen. Ich wunderte mich noch auf der Heimfahrt nach Mömbris warum der gehmeinisvolle unter der Kiste verstecke Gegenstand, trotz expliziter Ankündigung, nicht zum Einsatz gekommen war. Naja, vielleicht ja morgen…

Der Morgen dämmerte, doch noch ehe der erste Hahn auch nur vom Krähen träumte, lag ich schon wach und plagte mich mit unruhigen Gedanken hängender Figuren… So ging es also mit nur vier Stunden Schlaf auf zur zweiten Runde. Morgendliche Freude (und Kaffeeduft!) lag in der Luft. Man begrüßte sich erneut, noch lagen 8/9 des Turniers vor uns. Manuel versicherte mir noch im Auto, dass „ein Verlust in der ersten Runde im Schweizer System nicht so schlimm“ sei. Die Turnierhallenuhr ging beharrlich 58 Minuten nach. An die Bretter, fertig. Ding Dong.

Spannung (und Kaffeedurft) liegen in der Luft. Das Glück zum Greifen nah… (Blick in die M2).

Dominik Kodalle vom SC Aschaffenburg hieß mein jugendlicher Gegner und ich sah mich erneut mit dem modernen Jobava-System (1. d4, Sf6 2. Sc3 nebst Lf4 konfrontiert). Das weckte Erinnerungen an die Partie gegen Lutz Müller vom letzten Jahr (KL berichtete). Damals spielte ich einen zahmen Aufbau mit …c6, ich meinte mich daran zu erinnern, dass …c5 von der Engine bevorzugt worden war (das ist allerdings nicht so ganz klar, wie ich später feststellen musste, und die Stellungen waren schon leicht unterschiedlich). Dennoch, ich entschloss mich mutig zu 5…, c5, was sich wegen Sb5 doch als sehr verpflichtend erwies. Ich gewann ein bisschen glücklich auf Zeit, in dann schon deutlich besserer Stellung nach einem etwas langsamen Druckspiel am Damenflügel.

Florian legte derweil einen sehenswerten Springermarsch d2-c4-b2-d3-f4-e6 auf’s Brett und erlangte dadurch positionelles Übergewicht und der Sieg war nicht mehr fern.

Voellinger, Florian – Seelmann, Noah

Stellung nach 22…, Se5. Weiß setzt zu einem fünf Züge andauernden Springermanöver an, welches ohne Pause am Stück durchgeführt wurde.

In der Mittagspause durfte ich den vorzüglichen Hackbraten mit Kartoffelgratin verkosten (ein Lob an die Küche!), dann ging es nach kurzer Pause (wir spielen ja nur noch Fischer-Kurz, und wie alles in der Welt geht auch das Schach immer schneller) erneut in den Boxring zur dritten Partie. Ding Dong.

Ich probierte gegen Halbslawisch einen Eigenaufbau a la Lanka, was mich schon in der Eröffnung auf denkbar peinlichste Weise einen Bauern kostete. Mein Gegner spielte dann allerdings etwas nachlässlig und ließ mich seinen wertvollen schwarzfelder Läufer tauschen. Nach 15 Zügen entstand dann die folgende kritische Stellung.

Simon, Jonathan – Röß, Jonas

Stellung nach 15. …, Dxa5. Jetzt liegt die einzige Chance von Weiß zurück ins Spiel zu finden in dem energischen 16. Sb5!

Natürlich sprang mir 16. Sb5! hier regelrecht ins Auge. Ich sah allerdings nach 16. …, Db6 17. Sd6+, Ke7 18. Tb1 (nächstes Diagramm), Dc7 keine Möglichkeit mehr den Springer zu retten (19. Lb4, c5) und dachte diese Variante wäre nicht spielbar. Allerdings ist dann 19. Sb5! wieder spielbar, denn der c-Bauer ist gefesselt. In Kombination mit 20. Sd4 mit Druck auf den Bauern c6 gewinnt das sogar die Partie. Schwarz sollte also im 18. Zug abweichen. Die Möglichkeit 18. …, Dxb1!? hatte ich überhaupt nicht beachtet. Nach 19. Dxb1, Kxd6 ist die Stellung unklar. Eine weitere Möglichkeit für Schwarz war 18…, Da7. Nach 19. Dxc6 muss er dann allerdings 19…., La6! finden, was nach 20. Lb4, Dxe3+ zum Dauerschach führt.

Simon, Jonathan – Röß, Jonas

Variante nach 18. Tb1. Schwarz muss nicht unbedingt mit der Dame weichen (Da7 führt zum Remis, Dxb1 zu einer unklaren Stellung und Dc7 nach Sb5! nebst Sd4 zum Verlust).

So stand ich also mit 1/3 und einem reichlich missglückten Turnierstart da. Auch unsere Recken in der M1 trafen bereits in Runde 3 aufeinander und trennten sich friedlich, aber auch das waren für beide erst die ersten Punkte des Turniers. Uli, erst heute früh ins Turnier eingestiegen, fegte seine beiden Gegner quasi schon in der Eröffnung vom Brett (nicht ahnend, dass ihm morgen dasselbe bevorstand). Michael siegte mit den schwarzen Steinen. Im Aufstiegsturnier gewann Manuel ein furioses Doppelturm + Springer Endspiel gegen Johannes Wambach, eine Partie, die er schön hätte verlieren müssen, wie es Gunther Beyersdorf vom SC Bad Königshofen mit einem breiten Lächeln, und ihm dabei die Hand gebend, ausdrückte. So ging es also wieder nach Hause und Jonathan schmiedete heimlich an einem neuen Eröffnungsaufbau gegen Dr. Dirk Schellenberger…

Am morgen des dritten Tages sahen sich ausgeschlafene Mömbriser erneut in der Turnierhalle. Eventuelle Partievorreden sind schon der Vergessenheit anheim gefallen (obwohl ich sah, wie jemand im Endfragebogen der Turnierleitung weniger Worte nahe legte…). Ding Dong. Runde Nr. 4. Die Partie gegen Dr. Schellenberger schrieb für mich Schachgeschichte. Es war unser bereits fünftes Aufeinandertreffen, in allen fünf Begegnungen führte ich die schwarzen Steine. Es sollte für mich die von den Zügen her längste Turnierpartie werden (101 Züge). Und obwohl, oder gerade deshalb, man nicht auf beiden Flügeln gleichzeitig spielen kann (Voellinger), sah diese Partie im Mittelspiel die übelsten taktischen Verwicklungen. Ich möchte nur eine verrückte Variante zeigen, eine Partiestellung dieses furiosen Mittelspiels und auf das Endspiel eingehen. Die folgende Variante (beginned mit 23. Lh3 statt 23. Sg5) ist halbforciert, enthält aber nach 26. Kh1 (forciert) ein wunderschönes taktisches Motiv!

Schellenberger, Dirk – Simon, Jonathan

Variante nach 26. Kh1. Hat Schwarz nach 26…., Txf3 durchschlagenden Angriff?

Es schaut so aus als wäre alles für den finalen Schlag gegen den weißen Monarchen vorbereitet. Bauer Fridolin hat sich mutig bis nach h2 durchgeschlagen und Läufer und Dame nehmen den König ins dreifache parallele Kreuzfeuer. Es sieht so aus als würde nach 26…, Txf3 (26…, Txc8, 27. e4 wäre besser und wahrscheinlich eher unklar) Schwarz durchschlagen (exf3, Lxf3#, und auch nach Lxb7, Dxb7 [siehe Diagramm] drohen allerlei tödlicher Abzüge). Was soll Weiß also tun? Und warum ist eigentlich der Ta1 im obigen Diagramm grün…?

Schellenberger, Dirk – Simon, Jonathan

Variante nach 27…, Dxb7. Weiß rettet sich spektakulär mit 28. Ta7!!

Da kommt er herangestürmt der geheimnissvolle a1-Turm. 28. Ta7!! ist die brilliante Rettung. Nach …Dxa7, gxf3 ist Weiß sicher und Schwarz hat zu wenig Material. Nach 28…, Dc6 folgt allerdings 29. Txg7! und der Turm steht bereit 29…,Tf6 mit 30.Tg2! zu kontern (siehe Diagramm)! Habt ihr schonmal einen Turm von a1 so effektiv und machtvoll durch die Stellung pflügend nur drei Züge später auf g2 auftauchen sehen? 29…, Tg3+ ist etwas besser, aber dann gewinnt Weiß nach 30. f3, Txg7 31. Lxg7+, Kxg7 32. Dxb4!.

Schellenberger, Dirk – Simon, Jonathan

Variante: Im Gleichschritt und 3/4 Takt tanzen die Türme ein musikalische-symmetrisches Duett auf das selbst Mozart stolz gewesen wäre. Und auf die Diagonale (Abzug), und zu die Diagonale (…Tf6), und auf die Diagonale (Abzug), und zu die Diagonale (Tg2). 1-2-3, 1-2-3, 1-2-3…

Zurück zur Textpartie, die einen ganzlich anderen Pfad einschlug. Ich öffnete etwas zu spät die Stellung mit 25. …, c4? und sah mich nach 28. bxc4 plötzlich unangenehmsten Fesselungen entgegen. Da dämmerte mir ein seltsam erscheinender Zug… Robust gegenüber dem Konzept gedeckter Felder schmetterte ich 28…, Lf4! auf’s Brett.

Schellenberger, Dirk – Simon, Jonathan

Stellung nach 28…., Lf4! Die letzte Rettung für Schwarz ist eine Verkomplizierung der Stellung. Mein Plan (und die Partiefortsetzung) war 29. gxf4+, Sxf4+ 30. Kf1, e5!? (droht …Dg6 oder …Dh6).

Ich war doch überrascht, dass 28…, Lf4! auch die Wahl der Engine ist (leider ist die Stellung objektiv immer noch gewonnen für Weiß). Weiß schlug den Läufer (objektiv der einzige Gewinnzug), ich nahm mit dem Springer zurück und spielte anschließend …e5 um mit der Dame zum Königsflügel zu schwenken (nach 29. e3 käme übrigens 29…, Lxe3 30. fxe3, Sxe3+ nebst Sxc4 und Schwarz bekommt zumindest drei Bauern und eine offene Königsstellung für die Figur, objektiv anscheinend unklar). Es entstand ein wildes Zeitnotgemetzel, welches in ein interessantes Endspiel Weiß Läufer + Springer + 2 Bauern gegen Schwarz Turm + 3 Bauern endete. Nach dem 40. Zug (…Td4) zeigt unser digitaler Freund 0.00. Ich verpasste direkt im Anschluss einen relativ klaren Weg zum Remis und sah mich dann mit einem weißen Freibauern auf der c-Linie konfrontiert. Wir waren schon lange auf Inkrement eingestellt als ich schließlich auch die klarste Chance zum Remis verstreichen ließ.

Schellenberger, Dirk – Simon, Jonathan

Stellung nach 71. Ke4. Hier hätte der mutive Vorstoß des kleinen Gustav das Remis gesichert.

Der Vorstoß 71…, g3! hätte das Remis leicht gesichert. Das Schlagen des Bauern verbietet sich wegen …Txg3 und …Kxc5. Doch bleibt er auf dem Brett, dann kann der Bauer bis nach g2 Vorstoßen und Weiß keine Fortschritte mehr erzielen. Ich allerdings stellte diesen Bauern sogar ein, aber auch dann ist der Remishafen für Schwarz noch in Reichweite. Laut Tablebase gab es an einer Stelle einmal ein Matt für Weiß in etwa 20 Zügen, an anderer Stelle war es wieder 0.00.

Schellenberger, Dirk – Simon, Jonathan

Stellung nach 98…, Tc1. Wie kann Weiß forciert matt setzen?

Eine (für die Engine) spannede Stellung ergab sich nach 98 Zügen. Hier spielte Weiß 99. Le5, worauf 100. Kb7 wohl das Remis gehalten hätte, nicht aber das gespielte 100. Kd7?, was verliert. Zum Matt in 50 Zügen hätte allerdings 99. Lf4! geführt. Auf diese triviale Mattführung wollen wir hier wirklich nicht weiter eingehen. Auch der Schluss der Partie war schließlich bemerkenswert.

Schellenberger, Dirk – Simon, Jonathan

Stellung nach 101. Kd5. Schwarz ließ die Zeit fallen statt Weiß mit 101…, Kc8 eine schwierige Aufgabe zu stellen.

Ich dachte Weiß hätte mich nun ausgetrickst (es droht Sb6+) und irgendwie dachte ich, dass 101…, Kc8 102. Sb6+ matt wäre (hatte ich den weißen König auf c6 gesehen?), oder aber, dass das Einziehen jetzt zum sofortigen Gewinn für Weiß führen würde. Nach 102…, Kb7 ist aber in fact alles sicher und die Stellung (laut Engine) Remis. Dennoch ist die Stellung nach 101…, Kc8 für Weiß gewonnen.

Schellenberger, Dirk – Simon, Jonathan

Variante nach 101…, Kc8. Wie ist der Weiße Gewinnplan?

Der Gewinn ist aber nicht trivial und Schwarz kann das Endspiel Läufer + Springer gegen König erzwingen. Das wäre vorher schon möglich gewesen, aber ich wollte es natürlich nur als allerletzten Ausweg nutzen, da es theoretisch verloren ist und die Partiestellung offenbar in Remisbreite war. Können Sie den Weißen Gewinnplan finden? Es gewinnt nur genau eine eindeutige (bis auf Transposition) Zugfolge. Ich gebe die Lösung am Ende des Berichts in den Partien zum Nachspielen mit an.

Zwei Anmerkungen noch zu dieser monumentalen Schlacht. Marius tritt wieder auf die Bildfläche, denn er schrieb mir nach der Partie sofort, dass ihn die Materialverteilung an seine Partie von der letzten Obernauer UEM 2019 gegen Klaus Link erinnerte (wir berichteten in Teil 4).

Link, Klaus – Böhl, Marius (UEM 2019)

Das voreilige 81…, g2? gab Klaus sofort das Remis in die Hand nach 82. Td3 und der Läufer darf die Diagonale a7-d4 nicht mehr verlassen (sonst folgt Txe3), wird dort aber immer vom Turm fotwährend angegriffen werden.

Das ist doch ein bemerkenswertes Muster zur Textpartie, als Schellenberger mit 97. c7? (unbewusst) in den Remishafen steuerte.

Schellenberger, Dirk – Simon, Jonathan (UEM 2024)

97. c7? war eine der zahlreichen Remisvarianten in diesem Endspiel, welche Schwarz mit 97…, Kb7 hätte Einläuten können, nicht aber nach dem gespielten 97…, Tb1+, wonach Weiß nach 98. Kc5, Tc1 (siehe obiges Diagramm als 99. Lf4! gewonnen hätte) wieder auf Gewinn stand.

Das zweite Kuriosum ereignete sich in der nächsten Runde, als nicht nur meine Rekordzugzahl sofort überboten wurde (mit 103 Zügen), sondern in dieser Partie tatsächlich das Endspiel Springer + Läufer gegen König auf’s Brett kam. Es war die Partie Peter Lutz (wir kreutzen diesesmal nicht die Waffen, aber da mir …Dg2!! immer noch Albträume bereitet (wir berichteten in Teil 4 und hier) freue ich mich auf eine Revance) gegen Mustafa Khan. Hier endstand nach bereits 58 Zügen die folgende Stellung.

Lutz, Peter – Khan, Mustafa

Stellung nach 58…, Lc5. Lutz entschied sich sofort für den Übergang ins Läufer + Springer gegen König Endspiel mit 59. Txb5.

Sogar die Materialverteilung ist gleich! Lutz entschied sich im Gegensatz zu mir sofort in das Läufer + Springer gegen König Endspiel abzuwickeln, schlug den Bauern und, das Glück ist mit den Wagemutigen, „hielt“ Remis, da sein Gegner das Matt in 50 Zügen nicht fand. Die Diagrammstellung ist wohl eine Gewinnstellung für Schwarz (vielleicht ist es mit dem Springerbauern einfacher zu gewinnen als mit dem Läuferbauern?!), aber das heißt nicht, dass Weiß ohne Tricks ist. Man vergleiche dies wieder mit Link – Böhl von vor 5 Jahren. Es könnte genau das gleiche Verteidigungsmotiv an der Brettmitte gespiegelt entstehen…

So jetzt haben wir uns doch (wie angekündigt) ganz schön in Einzelheiten verloren. Daher treten wir einmal einen Schritt zurück und betrachten die Turniersituation. Ich startete also mit verkorksten 1/4. Michael Pfarr remisierte gegen Lutz Müller in einer Stellung von der alle dachten, dass sie für Weiß so viel besser hätte sein müssen, dass er das Remisangebot nicht annehmen sollte, die laut Engine aber besser für Schwarz war.

Müller, Lutz – Pfarr, Michael

Stellung nach 20. Tg6 und Hände schütteln. Steht Schwarz wirklich besser?

Nach 20. Tg6 wurde Remis vereinbart. Michael war darüber sehr froh, da er sich sicher war, dass Weiß hier besser steht und, in der Turniersituation, auf jeden Fall weiterspielen sollte. Kurisoserweise gibt die Engine hier nach 20…, Tf7 Schwarz leichten Vorteil. Wahrscheinlich ist der Weiße Damenflügel einfach langfristig eine Schwäche und die Initiative am Königsflügel nichtsbringend.

Markus gewann gegen Gerold Hock und auch zu dieser Partie gibt es, wie ich erst heute bei der MV des USV von Gerold Hock persönlich erfahren habe, eine unterhaltsame Ankdote zu erzählen. Auch schon das frühe Mittelspiel dieser Partie war lustig. Der schwarze König begnügte sich nich etwa damit vom sicheren Basislager aus seine Streitkräfte zu befehligen, sondern er inspizierte seine Truppen sozusagen aus der Nähe, indem er den Marsch von e8-d7-c6 (bis vor die Bauernfront, es standen noch Bauern auf a7, b7 und c7) auf sich nahm und danach (unter schachlichen Kugelfeuer) wieder seelenruhig über diese Route zurück marschierte und fortan auf e8 und dann d8 verweilte. Bis…

Susallek, Markus – Hock, Gerold

Stellung nach 32. Dc6. Es droht Dxc4 und Da8#. Schwarz bleibt nur noch die Aufgabe, oder?

Die Uhr tickt lautlos. Markus greift zur Dame und lässt sie zwei Felder nach links nach c6 gleiten. Einfach mal matt drohen. Schwarz kann dieses zwar mit …Sd6 nebst …Sc8 abwehren, aber dann ist der Springer nicht mehr aktiv. Ich habe zwar nur Turm für zwei Leichtfiguren, aber diese üben starken Druck auf der e-Linie aus. Er zieht, drückt die Uhr. 4 Minuten bis zur Zeitkontrolle. Vielleicht wird’s Remis?! Die Wippe wippt. Die Uhr tickt lautlos. Gerold legt die Stirn in Falten und notiert Dc6. Noch 16 Minuten um das Problem zu lösen. Das war’s wohl. Doppelangriff mit Mattdrohung. Es ist aus. Dann lass’t uns die Partie doch lustig beenden, es macht ja doch keinen Unterschied.  Gerold greift zum Springer und spielt lustig listig und gegen wiehrenden Protest des Rappen 32…, Sxe3??. Was soll’s, ein lustiger Abgang! Die Wippe wippt. Die Uhr tickt lautlos. Die Turnierhallenuhr geht beharrlich 58 Minuten nach. Markus legt die Stirn in Falten und notiert nichts. Er starrt auf’s Brett. Ungläubig. Die Uhr tickt lautlos. Genau eine Minute lang. Die Dame gleitet. Ins Eck. Die Wippe wippt. Ein vollständig abgeschlossener Zug. Doch Matt beendete die Partie… Da sollte man dem Sprüchlein Übersieh nie ein Schach, es könnte Matt sein, vielleicht noch Übersieh nie einen doppelten Springerrückzug, er könnte ein Matt verhindern, hinzufügen.

In der M2 gewann Florian in der vierten Runde gegen Kai Müller und setzte sich an die Tabellenspitze. Ulis Schicksal an diesem Tag habe ich oben schon angedeutet… Micheal Scholz remisierte gegen Martin Kwossek. Ich dachte mir noch beim kiebitzen: Ah endlich mal eine ganz normale Stellung bei Michael mit leichtem Vorteil für Weiß (er war Weiß). Doch dann war’s schnell Remis. Michael meinte nach der Partie ihm habe die Stellung nicht gefallen. Im Hautpturnier gewann Manuel gegen Friedrich Mut.

Ding Dong. Wie schon Runde Nr. 5? Ich hatte doch nur 10 Minuten Pause. Zum Glück hatte ich mir ein Bye genommen… Michael Pfarr fragte mich noch: Und was willst du die ganze Partie über machen? Ich zuckte nur mit den Schultern: Zuschauen und Kuchen essen?

Markus sah sich gerade mit einem höchst unangenehmen Springeropfer auf f7 konfrontiert, welches seine Königsstellung zerschmetterte. Missmutig nahm er den störenden Rappen heraus. …Kxf7. Die Wippe wippte. Die Uhr tickte lautlos. Ein paar weitere Züge. Gedanken an Springerrückzüge. Jonathan lief gerade mit seinem gefühlt dritten Stück Donauwelle munter durch die M1. Dem König wird es heiß. Geht da nicht?! Ein Damenzug!

Orf, Niklas – Susallek, Markus

Variante nach 23. Df5+!

Hier sah die Partie 23. Lxe8, was schnell gewann. Stilvoller und noch effktiver wäre 23. Df5+! gewesen. Nach …exf5 ist Txe8# sofort matt (…, Kg8, Df7+ nebst matt) und nach 23…, Ke7 ist 24. Txd5 erneut sehr stilvoll und beendet die Partie sofort. Florian remisierte. Michael Scholz verpasste die Chance mit einem Figurenopfer, welches eigentlich seinem Stil entspräche, die schwarze Königsstellung zu öffnen.

Scholz, Michael – Werner, Jörg

Variante nach 19. Lxf6!? Ein interessantes Läuferopfer um die schwarze Königsstellung auseinanderzureißen (auf f6 stand ein Bauer).

Dieser Einschlag ist durchaus interessant. Nach 19…,gxf6 (was sonst?), 20. Dh4 führt 20…, Dg7 21. Sxf6 nebst Sxe8 zu einer Materialverteilung, bei der Weiß für zwei Leichtfiguren einen Turm und zwei Bauern bekommen hat. Möchte Schwarz das nicht, kann er auch 20…, Sfd7 spielen (deckt f6 und macht Platz für den König), dann kann Weiß nach 21. Dxh6, Kg8 schon über 22 Sfe5!? nachdenken (oder erst 22. b4 und dann Sfe5).

Scholz, Michael – Werner, Jörg

Variante nach 22. Sfe5!!? Weiß kann noch eine zweite Figur opfern, um die Königsstellung (und die f-Linie) noch weiter zu öffnen.

Michael entschied sich aber aus obigen Diagramm schon für 19. h4 und baute langsam den Druck auf den schwachen Feldern um den schwarzen König weiter aus und gewann schließlich. Manuel remisierte die fünfte Runde und stand jetzt bei 3/5. So endete also der dritte Tag und Tag Nr. 4 dämmerte heran. Das Wetter zeigte sein bestes Grau.

Fortsetzung folgt…

Text, Diagramme und Bildrechte: Jonathan Simon

Die Analysen und Angegebenen Bewertungen wurden mit Stockfish 16 erstellt bzw. geprüft. Keine Garantie auf Richtigkeit.

Anbei die Partien zum Nachspielen und zum weiter Analysieren (nach rechts klicken um auf alle Partien zu kommen):

[Event "UEM 2024 90m+30m+30sek/Z"] [Site "Aschaffenburg"] [Date "2024.03.23"] [Round "1.12"] [White "Simon, Jonathan"] [Black "Kappus, Maximilian"] [Result "0-1"] [ECO "A57"] [WhiteElo "1889"] [BlackElo "1796"] [PlyCount "70"] [EventDate "2024.??.??"] [EventType "team"] [EventRounds "9"] [EventCountry "GER"] 1. d4 Nf6 2. c4 c5 3. d5 b5 4. Nf3 g6 5. cxb5 Bg7 (5... a6 6. Qc2 d6 7. e4 Bg7 8. Nc3 {ist Yermolinskys Zugfolge}) 6. Nc3 O-O 7. e4 a6 8. a4 axb5 (8... d6 9. h3 axb5 10. Bxb5 Ba6 11. Bg5 {ist normal}) 9. Bxb5 {hier komme ich ohne Dc2 aus und kann ohne Tempoverlust auf b5 schlagen} e6 {das ist schon +2. Hier war ich aus dem Buch.} 10. O-O {1:21} Bb7 {1:12} 11. Bf4 Qb6 12. Re1 Nh5 13. Be3 Na6 {hier überlegte ich das erste Mal länger} 14. Qb3 {nimmt zwar de Drohung Lxd7 zunächst raus, aber erhöht den Druck auf der Diagonalen und macht d1 für den Turm frei (0:50)} (14. Bxd7 Bxc3 ({gar nicht ist denke ich} 14... Qxb2 15. Rb1 (15. Ne2 $5) (15. Nb5 $5) 15... Qxc3 16. Rxb7) 15. bxc3 exd5 16. exd5 Rfd8 17. Rb1 (17. Bh3 Rxd5 {rechnet ich in der Partie}) 17... Qc7 18. Rxb7 Qxb7 19. Bc6 $5) 14... Rfc8 {0:47} 15. Rad1 {0:46} e5 $6 {das sieht positionell sehr verdächtig aus (0:40)} 16. d6 {sonst spielt Schwarz ...d6} Nf4 17. Qc4 h6 18. Bxd7 Rd8 19. Qb5 Qa7 20. g3 {0:25} Bxe4 $2 {Verzweiflung (0:22)} (20... Nh3+ 21. Kg2) (20... Ne6 21. Bxe6 fxe6 22. Qc4) 21. Nxe4 Rab8 22. Qa5 (22. Bxc5 Nxc5 23. Qxc5 Qxd7 24. Nxe5 Bxe5 25. Qxe5 Nh5) (22. Qc6 Rxd7 23. Nxc5) 22... Qxd7 (22... Rxd7 23. Nxc5) 23. Qxa6 Qg4 {das hatte ich schon kommen sehen} ( 23... Qh3 24. Qf1) 24. Ned2 (24. Nfd2 {war mir nicht sicher welcher Zug besser ist}) (24. Nxe5 Bxe5 25. Bxf4) (24. Bxf4 exf4 25. Kg2 Rxb2 26. Qc6) 24... Rxb2 25. Nxe5 $4 {eine schreckliche praktische Entscheidung die Stellung noch komplizierter zu machen (0:07)} (25. Rb1 {habe ich gesehen und Schwarz hat nichts. Ich wollte aber "schön" und sofort gewinnen} Rc2 26. Bxf4 exf4 27. Qc6 Kh7 28. Rb7 Rf8 29. d7 {mit Gewinn}) 25... Bxe5 {0:11} 26. Nc4 $4 $11 {das war die Idee} ({immer noch gewonnen wäre} 26. Bxf4 Bxf4 27. Ne4 Be5 (27... Kg7 28. Qa5) 28. Qa5 Rbb8 29. Qxc5) 26... Ne2+ (26... Qf3 27. gxf4 (27. Bxf4 $4 Qxf2+ 28. Kh1 Qxh2#) 27... Qg4+) 27. Rxe2 $4 $19 (27. Kg2 $11 Qe4+ 28. f3 $4 (28. Kh3 $142 Qf5+ 29. Kg2 (29. Kh4 Qh5#) 29... Qe4+ $11) 28... Nf4+ $1 {den Zug hatte ich bei Sc4 übersehen oder unterschätzt, weil alle drei angreifenden Figuren hängen, aber es ist zu spät} 29. Kg1 Qxf3) 27... Qxe2 28. Rc1 {0:01} Bd4 $1 { 0:07} 29. Qa5 Bxe3 {es ist vorbei} 30. Qxd8+ Kg7 31. Rf1 Bxf2+ 32. Kg2 Bg1+ 33. Kh3 Qxf1+ 34. Kg4 Qf5+ 35. Kh4 Rxh2# 0-1 [Event "UEM 2024 90m+30m+30sek/Z"] [Site "Aschaffenburg"] [Date "2024.03.24"] [Round "3.9"] [White "Simon, Jonathan"] [Black "Röß, Jonas"] [Result "0-1"] [ECO "D31"] [WhiteElo "1889"] [BlackElo "1823"] [PlyCount "58"] [EventDate "2024.??.??"] [EventType "team"] [EventRounds "9"] [EventCountry "GER"] 1. d4 d5 2. c4 c6 3. Nc3 Nf6 4. e3 e6 5. Bd2 (5. Nf3 Nbd7 6. Qc2 (6. a3 Bd6 7. b4) 6... Bd6 7. Bd3 O-O 8. O-O dxc4 9. Bxc4 b5 10. Be2 Bb7 11. Rd1 Qc7 12. Bd2) 5... Nbd7 (5... Bd6 6. c5 {hier geht das} Bc7 7. f4 b6 8. b4 a5 9. a3) 6. Qc2 Bd6 7. c5 $6 Bc7 8. f4 b6 9. b4 a5 {das ist alles schon leicht dubios} 10. bxa5 $4 bxc5 11. dxc5 Bxa5 12. Nf3 Qe7 13. Nd4 Qxc5 14. Nb3 Qb6 15. Nxa5 Qxa5 16. Bd3 $2 ({Die einzige Chance war} 16. Nb5 $1 Qb6 17. Nd6+ Ke7 18. Rb1 $1 { wenn Schwarz weiterspielen will muss er} Qxb1+ $5 {wählen} (18... Qc7 19. Nb5 $1 {den hatte ich in der Berechnung nicht gesehen} Qb6 20. Nd4 $18) ({zur Zugwiederholung führt} 18... Qa7 19. Qxc6 Ba6 $8 20. Bb4 Qxe3+ 21. Kd1 Qd4+ 22. Kc2 Qf2+ {mit Dauerschach}) (18... Qc5 19. Nxc8+ Rhxc8 (19... Kd8 20. Qxc5 Nxc5 21. Nd6) 20. Bb4 $18) 19. Qxb1 Kxd6 20. Bc3 Ba6 $13) 16... Qa7 17. O-O Ba6 18. Bxa6 Qxa6 19. Rab1 O-O 20. Rb2 Rfb8 21. Rfb1 Rxb2 22. Rxb2 Nb6 23. Qb1 Nfd7 24. Bc1 Qa7 25. Kh1 Rb8 26. a4 Nc4 27. Rxb8+ Qxb8 28. Qa2 Qb6 29. e4 Qb4 0-1 [Event "UEM 2024 90m+30m+30sek/Z"] [Site "Aschaffenburg"] [Date "2024.03.25"] [Round "4.10"] [White "Schellenberger, Dirk"] [Black "Simon, Jonathan"] [Result "1-0"] [ECO "A13"] [WhiteElo "1896"] [BlackElo "1898"] [PlyCount "220"] [EventDate "2024.??.??"] [EventType "team"] [EventRounds "9"] [EventCountry "GER"] 1. c4 Nf6 2. Nf3 e6 3. g3 d5 4. Bg2 dxc4 5. Qa4+ c6 {diese Variante hatte ich am Vorabend kurz vorbereitet} 6. Qxc4 b5 7. Qc2 Bb7 8. O-O {hier war ich aus dem Buch} a6 {ein bisschen zahm} (8... Nbd7 9. d4 ({ich habe mich hier ein bisschen von} 9. Nd4 {verwirren lassen} Qb6 {und alles ist gut}) (9. a4 a6 10. Nc3 Be7 11. d3 O-O 12. e4 Rc8) 9... c5 (9... Be7 10. Nc3 O-O 11. Rd1 Qb6) 10. Bg5 Rc8) 9. b3 {aber jetzt geht es normal weiter} c5 10. Bb2 Nbd7 11. d3 Be7 12. Nbd2 O-O 13. a4 Qb6 14. Rfc1 Nd5 15. Ne5 Nxe5 16. Bxe5 {hier hatte ich jetzt schon den Plan mit ...f5-f4 entwicklet} f6 (16... Rac8 17. Nf3 Rfd8 18. axb5 axb5 19. Qd2 Bf8 $11 {aber ich wollte nicht einfach nichts tun}) 17. Bb2 Rac8 {damit sich die Türme nicht tauschen} 18. Ba3 f5 {Voellinger: Du kannst nicht auf beiden Flügeln spielen} 19. axb5 axb5 20. Nf3 Bd6 21. Bb2 f4 $5 ( 21... h6 22. Be5 Bxe5 23. Nxe5 Nb4 24. Qd2 Bxg2 25. Kxg2) 22. Qd2 $1 {das war ein relativ unangenehmer Zug. Er stabilisiert sich, stellt die Dame besser, hält f4 im Auge und droht Da5} Nb4 {nicht optimal, da der Springer auf d5 gut stand, aber die anderen Varianten gefielen mir alle nicht} (22... Qd8 23. Ra7 Rc7) (22... Qc6 23. Ra7) (22... b4 23. Rc4) (22... fxg3 23. hxg3 h6 24. Qa5) 23. Ng5 (23. Bh3 fxg3 (23... Bd5 24. d4 c4) 24. Bxe6+ Kh8 25. Bxc8 (25. fxg3 Bf4 $3 26. gxf4 Qxe6) (25. hxg3 Bxg3 26. Bxc8 Bf4 27. Qc3 Qg6+ 28. Kf1 Rxc8) 25... gxh2+ 26. Kh1 Rxf3 (26... Rxc8 $142 27. e4) 27. Bxb7 (27. exf3 Bxf3#) 27... Qxb7 28. Ra7 $3 (28. Z0) 28... Qxa7 (28... Qc6 29. Rxg7 Rg3+ (29... Rf6+ 30. Rg2 {die Mozartvariante}) 30. f3 Rxg7 31. Bxg7+ Kxg7 32. Qxb4) (28... Qd5 29. Rxg7) 29. exf3) 23... Bxg2 (23... c4 24. d4 Bxg2 25. Kxg2 h6 26. Ne4 cxb3) 24. Kxg2 fxg3 (24... c4 25. Ne4 cxb3 26. Ba3 Nc2 27. Bxd6 b2 28. Bxf8 bxa1=Q 29. Rxa1 Nxa1 30. Bxg7 Kxg7 31. Qb2+ Kg8 32. Qxa1 $13) 25. hxg3 c4 26. Ne4 Nd5 (26... cxb3 27. Rxc8 Rxc8 28. Bxg7 $18) 27. dxc4 bxc4 28. bxc4 Bf4 $5 29. gxf4 (29. e3 Bxe3 30. fxe3 Nxe3+) 29... Nxf4+ 30. Kf1 e5 $5 31. Ra3 $2 $13 Qg6 32. Ng3 Rcd8 33. Qe3 Qh6 34. Qe4 Qh3+ 35. Kg1 (35. Ke1 Qh2 $1 $19) 35... Qg4 36. Rf3 $2 $11 (36. Qxe5 $18 Nh3+ (36... Rd2 37. Qxg7+ Qxg7 38. Bxg7 Kxg7 39. Kf1 $18) 37. Kh1 (37. Kf1 Rxf2+ 38. Ke1) 37... Nxf2+ 38. Kg2 Qh3+ 39. Kg1) 36... Nxe2+ 37. Kg2 Qxe4 {wahrscheinlich sogar der einfachste Weg zum Remis} (37... Nf4+ 38. Kg1 ({zu riskant ist wahrscheinlich} 38. Kf1 Qh3+ 39. Ke1 Qh2 40. Nf1 Qg1 41. Rg3 Nd3+ 42. Rxd3 Qxf2+ 43. Kd1 Qxf1+ 44. Kc2 Rf2+ 45. Kc3 Qxd3+ 46. Qxd3 Rxd3+ 47. Kxd3 Rxb2 48. Ke4) 38... Rd2 (38... Ne2+ 39. Qxe2 Rxf3 40. Qxe5 h5 41. Qxg7+ Qxg7 42. Bxg7 Kxg7 43. Nxh5+ Kg6 44. Ng3 $11) (38... Nh3+) (38... Qh3 39. Re3 Qg4) 39. Bxe5 $8 Nh3+ 40. Kg2 Rxf2+ 41. Rxf2 Rxf2+ 42. Kh1 Qxe4+ 43. Nxe4 Re2 44. c5 Rxe4 45. c6 Rxe5 46. c7 Re8 47. c8=Q Rxc8 48. Rxc8+ Kf7 49. Kg2 Ng5 $11) 38. Nxe4 Nxc1 39. Rxf8+ Kxf8 40. Bxc1 Rd4 41. Ba3+ Kf7 42. f3 h6 $6 (42... Ke6 43. Ng5+ Kf5 44. Nxh7 Rxc4 $11) 43. Bb2 Rd1 44. Bxe5 g6 45. c5 Ke6 46. Bg7 h5 47. Bh6 Rb1 48. Bg5 Rb2+ 49. Kg3 Rc2 50. Kf4 Re2 51. Bh4 Rg2 52. Bf6 Kd5 53. Be7 Ke6 54. Bd6 Re2 55. Ng5+ Kd5 56. Ne4 Ke6 57. Ng5+ Kd5 58. Kg3 Re1 59. Kf4 Rh1 60. Ne4 Rg1 61. Ke3 Rh1 62. Ng3 Re1+ 63. Ne2 g5 64. Kf2 Ra1 65. Nc3+ Ke6 66. Ke3 g4 67. fxg4 hxg4 68. Ne2 Ra3+ 69. Ke4 Kd7 70. Kd4 Kc6 71. Ke4 Ra4+ 72. Nd4+ Kd7 73. Kd5 Ra5 74. Nc6 Ra1 75. Ne5+ Kc8 76. Nxg4 Rc1 77. Ne5 Rc2 78. Kc6 Re2 79. Nc4 Rc2 80. Kb5 (80. Nb6+ Kd8 81. Kb7 Ke8 82. c6 Kf7 83. c7 { hätte hier auch das Springer Läufer Matt erzwungen}) 80... Rc1 81. c6 Rb1+ 82. Kc5 Rc1 83. Be5 Rc2 84. Kb5 Rc1 85. Bd6 Rb1+ 86. Kc5 Rc1 87. Bf4 Rc2 88. Bd2 Kc7 89. Ba5+ Kc8 90. Kd5 Rc1 91. Bb6 Rd1+ 92. Kc5 Rc1 93. Ba5 Rc2 94. Kb5 Rc1 95. Bb4 Kc7 96. Bd6+ Kc8 97. c7 Rb1+ 98. Kc5 Rc1 99. Be5 Kd7 100. Bf4 Rc2 101. Kd5 {Weiß gewinnt auf Zeit} Kc8 102. Kd4 $3 (102. Nb6+ $4 Kb7 $11) 102... Kb7 103. Kd3 Rf2 104. Nb6 Rf3+ (104... Rxf4 105. c8=Q+ Kxb6 106. Qb8+) 105. Kd2 Rf2+ 106. Kd3 Rf3+ 107. Kc2 Rf2+ 108. Kd1 Rf1+ 109. Ke2 Rc1 110. Bxc1 Kxc7 { erzwingt das Springer Läufer Matt} 1-0 [Event "Round 5: Peter Lutz - Mustafa Khan"] [Site "https://lichess.org/study/QTN"] [Date "2024.03.25"] [Round "?"] [White "Peter Lutz"] [Black "Mustafa Khan"] [Result "1/2-1/2"] [ECO "D02"] [Annotator "https://lichess.org/@/USV-DGT-LIVE"] [PlyCount "205"] [EventDate "2024.??.??"] 1. d4 d5 2. Nf3 Nf6 3. g3 e6 4. Bg2 Be7 5. O-O O-O 6. Bg5 Nbd7 7. Nbd2 c6 8. c3 b6 9. Bxf6 Nxf6 10. Ne5 Bb7 11. e4 c5 12. exd5 Bxd5 13. Ndf3 Qc7 14. Qe2 Rfd8 15. Rfe1 Rac8 16. Bh3 Bxf3 17. Qxf3 cxd4 18. Nxf7 Kxf7 19. Bxe6+ Kf8 20. Bxc8 Qxc8 21. cxd4 Re8 22. Rac1 Qd7 23. Rcd1 Qd5 24. Qxd5 Nxd5 25. a3 Bf6 26. Rxe8+ Kxe8 27. Kg2 Kd7 28. Kf3 Kd6 29. Ke4 g6 30. f4 Bg7 31. h3 Nf6+ 32. Kd3 Nh5 33. f5 gxf5 34. Ke3 Nxg3 35. Kf4 Ne2+ 36. Kxf5 Kd5 37. b3 Nxd4+ 38. Kf4 Be5+ 39. Ke3 a6 40. Rd3 Bg7 41. Kd2 b5 42. Rc3 Bh6+ 43. Kd3 Nc6 44. b4 Ne5+ 45. Kc2 Nc4 46. Rf3 Bg7 47. Rf7 Bb2 48. Rxh7 Bxa3 49. Kb3 Bc1 50. Ra7 Bg5 51. Rxa6 Nd2+ 52. Kc2 Kc4 53. Rg6 Nf3 54. h4 Nd4+ 55. Kb2 Bxh4 56. Rg4 Be7 57. Rg7 Bxb4 58. Rb7 Bc5 59. Rxb5 Nxb5 60. Kc2 Bb4 61. Kd1 Kd3 62. Kc1 Nd4 63. Kd1 Ba3 64. Ke1 Bc1 65. Kf2 Ke4 66. Kg2 Kf4 67. Kh1 Kf3 68. Kg1 Bd2 69. Kh1 Ne2 70. Kh2 Be3 71. Kh1 Ng3+ 72. Kh2 Kf2 73. Kh3 Kf3 74. Kh2 Ne4 75. Kh1 Nf2+ 76. Kh2 Ne4 77. Kh1 Ng3+ 78. Kh2 Bd4 79. Kh3 Bg1 80. Kh4 Ne4 81. Kh3 Nf2+ 82. Kh4 Kf4 83. Kh5 Kf5 84. Kh4 Bh2 85. Kh5 Bg3 86. Kh6 Be5 87. Kh5 Bf6 88. Kh6 Ng4+ 89. Kh5 Be5 90. Kh4 Nf2 91. Kh5 Bf6 92. Kh6 Ng4+ 93. Kh5 Ne5 94. Kh6 Nc6 95. Kh5 Nd8 96. Kh6 Nf7+ 97. Kh5 Nh8 98. Kh6 Ng6 99. Kh5 Nf4+ 100. Kh6 Ke6 101. Kh7 Kf7 102. Kh6 Be7 103. Kh7 1/2-1/2 [Event "Round 4: Lutz Müller - Pfarr, Michael"] [Site "https://lichess.org/study/cwd"] [Date "2024.03.25"] [Round "?"] [White "Müller, Lutz"] [Black "Pfarr, Michael"] [Result "1/2-1/2"] [ECO "D03"] [BlackElo "1999"] [Annotator "https://lichess.org/@/USV-DGT-LIVE"] [PlyCount "39"] [EventDate "2024.??.??"] 1. d4 Nf6 2. Bg5 d5 3. Nc3 e6 4. Nf3 h6 5. Bxf6 Qxf6 6. e4 Bb4 7. e5 Bxc3+ 8. bxc3 Qe7 9. Qc1 Nd7 10. Rb1 O-O 11. Be2 f6 12. Qe3 fxe5 13. Nxe5 Nxe5 14. dxe5 b6 15. Rb4 a5 16. Rg4 Kh8 17. h4 Ba6 18. Bxa6 Rxa6 19. Rh3 Raa8 20. Rg6 1/2-1/2 [Event "Round 5: Orf, Niklas - Susallek, Markus"] [Site "https://lichess.org/study/QTN"] [Date "2024.03.25"] [Round "?"] [White "Orf, Niklas"] [Black "Susallek, Markus"] [Result "1-0"] [ECO "C10"] [WhiteElo "1982"] [BlackElo "1960"] [Annotator "https://lichess.org/@/USV-DGT-LIVE"] [PlyCount "53"] [EventDate "2024.??.??"] 1. e4 c5 2. c3 d5 3. exd5 Qxd5 4. d4 Nf6 5. Nf3 e6 6. Na3 Nc6 7. Be3 cxd4 8. Nb5 Qd8 9. Nbxd4 Nxd4 10. Bxd4 Be7 11. Qc2 O-O 12. Bd3 h6 13. Ne5 Qc7 14. O-O-O Bc5 15. Bxc5 Qxc5 16. Rhe1 b5 17. h4 Re8 18. g4 Nd5 19. g5 h5 20. Bh7+ Kf8 21. Nxf7 Kxf7 22. Bg6+ Kf8 23. Bxe8 (23. Qf5+ $1 Ke7 (23... exf5 24. Rxe8#) (23... Kg8 24. Qf7+ Kh8 25. Qxe8+ Qf8 26. Qxf8#) 24. Rxd5 $1) 23... Kxe8 24. Qg6+ Kf8 25. Qxh5 Bb7 26. g6 b4 27. Rxe6 1-0 [Event "Round 5: Michael Scholz - Jörg Werner"] [Site "https://lichess.org/study/HPF"] [Date "2024.04.06"] [Round "?"] [White "Michael Scholz"] [Black "Jörg Werner"] [Result "1-0"] [ECO "A03"] [Annotator "https://lichess.org/@/Kingslayer_93"] [PlyCount "80"] [EventDate "2024.??.??"] 1. f4 d5 2. e3 Nf6 3. b3 Bg4 4. Nf3 e6 5. Bb2 Nbd7 6. Be2 c6 7. O-O Bd6 8. c4 O-O 9. Ne5 Bxe2 10. Qxe2 Qe7 11. d3 Rac8 12. Nd2 Nc5 13. Ndf3 h6 14. h3 Nfd7 15. Rad1 Rfe8 16. Qf2 Nf8 17. Qg3 f6 18. Ng4 Kh7 19. h4 (19. Bxf6 gxf6 20. Qh4 Qg7 (20... Nfd7 21. Qxh6+ Kg8 22. b4 (22. Nfe5 $5 fxe5 23. fxe5 Qg7 24. Qh5 Bf8 25. Rf6 Nxe5 26. Nh6+ Kh8 27. Nf7+ Kg8 28. Nh6+ $11) 22... Na4 23. Nfe5 fxe5 24. f5 Nc3 25. f6 Qf7 26. Qh4) (20... Kh8 21. Nxh6 $18) 21. Nxf6+ Kh8 22. Nxe8 Rxe8 $16) 19... Qf7 20. Kf2 Qg6 21. h5 Qf7 22. Qh4 Be7 23. Qh3 Ncd7 24. Kg1 Bd6 25. Nd4 e5 26. fxe5 Nxe5 27. Nf5 Bc7 28. Nfxh6 Qe6 29. Nf5 Nfd7 30. e4 Bb6+ 31. Kh1 Rh8 32. exd5 cxd5 33. Bxe5 fxe5 34. h6 g6 35. Ng7 Qe7 36. Rde1 Rc6 37. Qg3 Bc7 38. cxd5 e4 39. Qh3 Rc2 40. Rxe4 Qg5 1-0

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